Simon Lehners (* 1996 in Wels, Österreich) Werke kreisen um die Themen Erinnerung, autobiografische Konstruktion und mentale Gesundheit. Im Kunstpalais zeigt er in seiner ersten institutionellen Einzelausstellung in Deutschland experimentelle Fotografien, Skulpturen und Bildobjekte, die das Medium Fotografie konzeptuell zerlegen.

Besonders nachhaltig beschäftigt Lehner das Bildmaterial aus einem ganz persönlichen Archiv: die Fotoalben und Videokassetten, in denen sein eigenes Familienleben aus Kindheitstagen dokumentiert ist. Zunehmende Bedeutung für sein Werk erhalten jedoch auch Medieninhalte, die das Bildgedächtnis der gesamten Gesellschaft und insbesondere seiner Generation prägen. Lehner nimmt dieses teils nostalgisch aufgeladene Material künstlerisch auseinander und dekonstruiert dabei nicht nur das fotografische Bild und dessen Anspruch, die Realität abzubilden. Er stellt Erzählungen über das Ich auf den Prüfstand und durchleuchtet für die Kamera zur Schau gestellten Rollen und Inszenierungen radikal.
In seiner ersten institutionellen Einzelausstellung in Deutschland stellt Lehner mit neuen Werken die Verknüpfung zwischen massenmedialer Bilderflut und psychischem Innenleben her. Inhalte eines kollektiven digitalen Unbewussten drängen an die Bildoberfläche und konkurrieren aufdringlich um Aufmerksamkeit. Die Fragmentierung des Selbstbildes zieht sich wie ein roter Faden durch Lehners Werk, ebenso wie die Tendenz, jeglichem abgeschlossenen Bildgebungsprozess den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Seine Arbeiten suggerieren eine kontinuierliche Bewegung vom fotografischen Relikt über 3D-Videoarbeiten und virtuelle Simulationen hin zur kinetischen Skulptur – und umgekehrt. Die Grenze zwischen medialer Außenwelt und innerer Aufführung werden fließend, wobei seine kritischen Fragen nach ursprünglicher Gewissheit den Künstler nie ganz loslassen.


Öffnungszeiten:
Dienstag - Sonntag: 10:00 - 18:00 Uhr
Mittwoch: 10:00 - 20:00 Uhr
Montag: geschlossen

Weitere Informationen direkt unter: kunstpalais.de