In der Ausstellung geht es ganz grundsätzlich um das, was wir Tag für Tag intensiver erfahren – wie eklatant unser Lebensraum Erde durch vom Menschen selbst herbeigeführte Ursachen nicht mehr nur bedroht, sondern mutwilligen Zerstörungen ausgesetzt ist. 

Die Verschmutzung von Luft und Gewässern, eine überbordende Abfallproduktion, CO2-Ausstoß und die damit verbundene Klimaerwärmung sind nicht nur die medialen Schlagworte dazu. Der Kontext im Ganzen stellt uns, gemeinsam mit den großen sozialen Umwälzungen der Gegenwart, vor ein grundsätzliches, alle angehendes und globales Existenzproblem. ?Längst ist die Kunst der Gegenwart dabei, sich ästhetisch, visuell und ganz handfest an damit verbundenen Fragestellungen zu beteiligen und sie in starke, selbst Fragen stellende Bilder zu fassen. 

Dabei geht es nie um bildmächtige Verklärung oder nur Betroffenheit formulierende Weltbetrachtungen als vielmehr um einen kritischen Reflex aus künstlerischer Sicht, auf den die 1987 getroffene Feststellung des jüdischen Philosophen Hans Jonas (1903–1993) in prägnanter Weise zutrifft: „Wir sind der Natur gefährlicher geworden, als sie uns jemals war. Am gefährlichsten sind wir uns selbst geworden, und das durch die bewundernswertesten Leistungen menschlicher Dingbeherrschung. Wir sind die Gefahr, von der wir jetzt umrungen sind – mit der wir hinfort ringen müssen.“

?10 internationale Künstlerinnen und Künstler stellen in der Ausstellung Fragen zum Zustand der Welt: 

Olaf Otto Becker (DE), Barbara Ciurej & Lindsay Lochman (USA), Anja Güthoff (DE), Edgar Honetschläger (AUT), Magdalena Jetelová (CZE), Andrea Motta (BRA), Elham Rokni (ISR), Saba Sitton (USA), Charles Xelot (FRA)