Die Sammlung der Kunstmuseen Krefeld spiegelt das Zusammenspiel von Ausstellungsprogramm, Museumskonzept und privatem Engagement der Bürger*innen und Künstler*innen. Nach über 120 Jahren enthält sie heute einen reichen und vielfältigen Bestand von über 20.000 Werken aus allen Sparten vom späten Mittelalter bis heute. Unter dem Titel Sammlung in Bewegungpräsentieren die Kunstmuseen Krefeld ab dem 5. Juni 2020 ihre Bestände nun in einer neuen Dauerausstellung. Mit rund 165 Werken zeigt die Schau einen Querschnitt der Sammlung von der Zeit um 1800 bis in die 1980er Jahre. In den 15 Räumen auf der ersten Etage des Kaiser Wilhelm Museums erzählt sie 15 unterschiedliche Geschichten über historische Zeiträume, spezielle Momente in der Kunstentwicklung, über die Herkunft von Werken, ungewöhnliche Begegnungen und Gegenüberstellungen sowie über Werke, die lange nicht mehr zu sehen waren. .Sammlung in Bewegung" ist als Dauerpräsentation konzipiert und zugleich flexibel, da einzelne Räume in unregelmäßigen Abständen immer wieder neu in Szene gesetzt werden.

„Viele Bürgerinnen und Bürger fragen nach unserer Sammlung. Das Interesse ist groß“, betont Direktorin Katia Baudin. „Das neue Konzept gibt uns die Möglichkeit, der Vielfalt unserer Sammlung gerecht zu werden, neue Themen und Kontexte aufzurufen und nicht zuletzt die vielen Schätze in unseren Beständen zu zeigen.“

Impulsgeber für das neue Format der Dauerausstellung waren die sogenannten „Stilräume“, die im Kaiser Wilhelm Museum um 1900 einzelne Epochen in einem Mix an Objekten – vom Gemälde bis zur Ritterrüstung – erlebbar machen wollten. Heute gilt das Interesse an Kunst nicht mehr nur den großen stilistischen Zeiträumen oder den Biographien der Künstler*innen, sondern auch den vielen Einzelaspekten, unterschiedlichen Kontexten und Geschichten der Dinge.

So ist nun in Erinnerung an die historischen Stilräume die Atmosphäre der Biedermeierzeit in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Bildnisse, Möbel, Genreszenen und Freundschaftstassen zu erleben. Eine andere Geschichte rankt sich um den sogenannten „Drove-Zyklus“ von 1912/1913 – ein Hauptwerk des niederrheinischen Expressionisten Heinrich Nauen, das seit langer Zeit wieder vollständig zu sehen ist. In einem weiteren Raum geht es um aktuelle Fragestellungen der Provenienzforschung. Wie Alltagsmaterialien in den 1960er Jahren zu Kunst wurden, erfahren die Besucher*innen anhand von zentralen Positionen wie Robert Morris oder Richard Serra.

Weitere Themen: Natur und Mensch im Expressionismus, dänisches Design um 1900, Pablo Picasso, kapitalistischer Realismus mit Gerhard Richter, Yves Klein, Minimal in Kunst und Design u.a.

Die Schau wurde von Sylvia Martin, Kuratorin und stellvertretende Direktorin der Kunstmuseen Krefeld, in Zusammenarbeit mit Magdalena Holzhey und Thomas Janzen zusammengestellt.

Künstler*innen (Auswahl):
Arman, Thorvald Bindesböll, Heinrich Campendonk, Max Ernst, Erich Heckel, Alexey Jawlensky, Wassily Kandinsky, Yves Klein, Sol LeWitt, Heinrich Nauen, Helmut Macke, Pablo Picasso, Gerhard Richter, Auguste Rodin, Richard Serra, Karl Schmidt-Rottluff, Moritz von Schwind, Carl Spitzweg, Thomas Struth, Jean Tinguely, Andy Warhol