Nach über sieben Monate andauernden Umzugs- und Aufbauarbeiten werden die neuen Räumlichkeiten des Lindenau-Museums für Besucher geöffnet. Bereits im März wurde der Betrieb im Studio Bildende Kunst aufgenommen.

Seit der letzten öffentlichen Veranstaltung im „alten“ Lindenau- Museum hat sich am Fuße des Schlossberges viel getan: Die Kunstwerke aus dem Museumsgebäude wurden in neue Depots gebracht, das Mobiliar wurde ausgeräumt und die ersten Untersuchungen zur Substanz des Gebäudes wurden angestellt.

Gleichzeitig hat das Lindenau-Museum Altenburg seine neuen Räumlichkeiten in der Kunstgasse 1, zwischen Markt und Kleinem Teich bezogen. Athene, als antike Göttin der Kunst und Strategie, wird die Besucher fortan im Foyer des Gebäudekomplexes begrüßen. Ihr Blick richtet sich auf das Schaudepot, in dem die Gipsabgüsse des Lindenau- Museums ihren Platz gefunden haben. Dicht an dicht aufgestellt bieten die Kopien von Meisterwerken der Plastik aus Antike und Renaissance für die Kenner des Lindenau-Museums einen ungewohnten Anblick.

Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich die neue Dauerausstellung. Auf etwa 200 Quadratmetern Fläche zeigt das Lindenau-Museum mit etwa 70 Ausstellungsstücken einen Querschnitt seiner außergewöhnlichen Sammlung. Sie ist ganz auf die Vermittlungsarbeit des Museums ausgerichtet, auf die in den Jahren des Interims das Hauptaugenmerk des Museums gerichtet ist. Anhand der ausgestellten Exponate kann die Kunstgeschichte von der Antike bis zur zeitgenössischen Kunst erzählt werden.

Die Ausstellung gibt mit Beispielen der Lindenauschen Sammlungen einen Einblick in die lange Geschichte des 1848 gegründeten Museums. So ist Louise Seidlers berühmtes Porträt des Museumsstifters ausgestellt. Mehrere Exponate gehen auf die Tätigkeit Lindenaus als Kunstsammler ein. Neben antiken Keramiken werden auch Gemälde gezeigt. Hierbei sind vor allem Giovanni di Paolos „Kreuzigung Christi“ und Michele di Ciampantis „Anbetung der Heiligen Drei Könige“hervorzuheben. Komplettiert wird die „Lindenau-Wand“ vom Korkmodell der Cestius-Pyramide und wertvollen Beispielen aus der historischen Kunstbibliothek.

In der Mitte des Ausstellungsraumes sind Werke aus der Zeit vom 19. bis zum 21. Jahrhundert zu sehen. Mit Gemälden von Alfred Ahner, Paul Fuhrmann oder Volker Stelzmann werden Arbeiten gezeigt, die unterschiedlichste Kunstströmungen von der klassischen Moderne bis hin zur Kunst der DDR und der zeitgenössischen Kunst nachzeichnen.

Mit Werken von Hartwig Ebersbach, Werner Stötzer, Walter Arnold und Volker Baumgart wird zudem eine Auswahl zeitgenössischer Skulptur im Interim des Lindenau-Museums zu sehen sein.

Die neue Dauerausstellung des Lindenau-Museums in der Kunstgasse 1 wird zudem zwei Arbeiten von Gerhard Altenbourg und Conrad Felixmüller präsentieren. Beide Künstler nehmen in den Sammlungen des Museums einen besonderen Platz ein, da in Altenburg die größten Werksammlungen beider Künstler überhaupt aufbewahrt werden. Die grafischen Arbeiten von Gerhard Altenbourg werden aus konservatorischen Gründen alle drei Monate ausgetauscht werden müssen.

Auf zwei Bildschirmen im Eingangsbereich werden weitere Werke aus der umfangreichen Sammlung und Impressionen vom Baugeschehen an der Gabelentzstraße präsentiert.

Mit dem Lindenau-Museum in der Kunstgasse 1 wird ein zuvor weitgehend ungenutztes Areal in der Mitte Altenburgs wiederbelebt. Nach der Schließung des „alten“ Lindenau-Museums an der Gabelentzstraße und den Corona-bedingten Einschränkungen im Kunst- und Kulturbetrieb kann nun wieder originale Kunst in der Stadt betrachtet werden. Die Kunstwerke stehen im Zentrum der Museumsarbeit und sind nun auch im Zentrum der Stadt angekommen.

Dauerausstellung

Kunst im Zentrum!

Lindenau-Museum

Gabelentzstraße 5
04600 Altenburg