Mechtild Frisch (geb. 1943) ist als Bildhauerin und Malerin bekannt, die sich in den 1970er und 1980er Jahren Kartonröhren, Verpackungen und Kartonplatten zuwandte, um den Blick ins Innere oder das „Dahinter“ zu eröffnen. Dort lauerten andersfarbige Oberflächen, denen durch Aufbrechen und Durchlöchern beizukommen war. Die Auflösung von Innen und Außen, deren Durchdringung sowie das sich daraus ergebende Spiel von Licht und Schatten standen fortan im Mittelpunkt. 

Mitte der 1980er Jahre entdeckte die Künstlerin das intime Format für sich. Auf der Grundlage von Bildpostkarten entstand ein umfangreiches Oeuvre, das sich von der Kunstgeschichte bis zu touristischen Motiven erstreckt. Was als spielerisches Experiment begann, sollte ihr Werk über drei Jahrzehnte entscheidend prägen und die Arbeit im Großformat begleiten.

Die Transformation eines alltäglichen Gegenstandes oder gar Abfallproduktes aus Karton oder Kunststoff bildet nun bereits seit über 40 Jahren den Kern des bildhauerischen Denkens von Mechtild Frisch, doch findet sie in ihrer das Material durchlichtenden Sprache und durch die farbige Bearbeitung immer wieder neue Antworten.