Das ifa – Institut für Auslandsbeziehungen zeigt in der Ausstellung "Verstrickungen: Zur Rolle des Textilen in Kunst und Gesellschaft" künstlerische Positionen aus der eigenen Kunstsammlung mit Bezug zur Geschichte des historisch bedeutenden Textilstandorts Flöha, Sachsen. Die Ausstellung entstand neu in Kooperation mit der Wüstenrot-Stiftung, der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 und ist Teil des Kunst- und Skulpturenwegs "Purple Path".
"Verstrickungen" präsentiert elf Werke aus der ifa-Kunstsammlung, die die verwobene internationale Geschichte des Textilen beleuchten. Diese werden gemeinsam mit der lokalen künstlerischen Position "Zyklus der Baumwolle" der Chemnitzer Künstlerin Sabine Pank gezeigt. Thematisiert werden Tradition und Innovation, die Wechselwirkungen von Produktion und Material sowie die ökonomischen und sozialen Bedingungen. Textile Traditionen und Produktionen prägen die gesamte Region um Chemnitz. Ein Beispiel ist die Stadt Flöha, die bis Anfang der 1990er Jahre ein bedeutender Textilstandort war, dessen Ursprung in der Industrialisierung der Region liegt.
Die ifa-Ausstellung versammelt wichtige Pionier:innen der Kunst des 20. Jahrhunderts, die sich mit den gesellschaftlichen Verflechtungen von Textilien auseinandersetzen, darunter Hermann Glöckner, Renate Göritz, Asta Gröting, Barbara Klemm, Käthe Kollwitz, Reinhard Mucha, Helga Paris, Rosemarie Trockel und Franz Erhard Walther.
Diese Werke stammen aus der ifa-Kunstsammlung. Darunter sind Positionen aus der grafischen Sammlung des Zentrums für Kunstausstellungen (ZfK) der DDR, die 1991 in Teilen ans ifa überführt wurde. Das ifa, das mit Sitz in Stuttgart einen ähnlichen Auftrag wie das ZfK hatte, übernahm die rund 10.000 Werke und führte diesen Teil der auswärtigen Kulturpolitik der wiedervereinten Bundesrepublik Deutschland weiter. Vier Assemblagen von Renate Göritz aus dem ursprünglichen ZfK-Bestand werden nun zum ersten Mal wieder ausgestellt.
Gitte Zschoch, Generalsekretärin des ifa – Institut für Auslandsbeziehungen: "Weltweit gibt es kaum eine Region, in der sich das Textile nicht in die Kultur- und Industriegeschichte eingeschrieben hätte. Das gilt auch für Region um Chemnitz, die in diesem Jahr europäische Kulturhauptstadt ist. Die neue ifa-Ausstellung "Verstrickungen" macht das besonders deutlich. Es war uns wichtig, den Blick auf die reiche Industrie- und Textilgeschichte in Flöha und Umgebung zu lenken. Die Werke von Käthe Kollwitz, die seit den 1960er Jahren mehr als 200-mal vom ifa weltweit gezeigt wurden, verdeutlichen aktueller denn je die Themen Menschenwürde und die Notwendigkeit sozialer Gerechtigkeit. Besonders freut mich, dass das ifa seine internationale Expertise im Kunst- und Kulturaustausch in dieses Format der Kulturhauptstadt Europas 2025 einbringt und gleichzeitig Raum für den lokalen Dialog schafft."
Der frisch sanierte Bahnhof in Flöha öffnet nach jahrelanger Schließung zusammen mit dem Kunst- und Skulpturenweg "Purple Path" als Kunstbahnhof wieder seine Türen. Die Bahnhofshalle wird zum Schauplatz für die ifa-Ausstellung "Verstrickungen", die gemeinsam mit der Stadt Flöha und in Kooperation mit der Wüstenrot Stiftung realisiert wird.
Die Ausstellung wurde kuratiert von: Susanne Weiß, ifa- Institut für Auslandsbeziehungen
Mit Werken von: Antje Engelmann, Hermann Glöckner, Renate Göritz, Asta Gröting, Barbara Klemm, Käthe Kollwitz, Reinhard Mucha, Sabine Pank, Helga Paris, Judith Raum, Rosemarie Trockel und Franz Erhard Walther
Öffnungszeiten:
Mittwoch - Montag: 12:00 -18:00 Uhr
Donnerstag: 12:00 - 20:00 Uhr
Dienstag: geschlossen
Weitere Informationen direkt unter: ifa.de