Ein Catwalk verbindet zwei Aspekte. Erstens laufen auf diesem »Präsentationssteg« nur Menschen, von denen gemeinhin behauptet wird, sie seien schön. Zweitens bewegen sie sich dort, um etwas zu zeigen, was im darauffolgenden Jahr wohl »angesagt« zu sein hat. Welcher der beiden Aspekte den anderen adelt und das Ganze zum Hingucker macht, darüber lässt sich streiten.

In seiner Werkgruppe »Catwalk«, die im Obergeschoss des Museums gezeigt wird, spielt der Bildhauer Amir Omerovic (geb. 1971) mit diesen Ebenen. Die Figuren sind eindeutig zweiteilig. Ihre Körper sind Kleiderständer mit präzise beobachteten menschlichen Details und Bewegungen. Das kann eine Nase, ein Knicks oder das Innehalten sein. Die Kleider sind in Bronze gegossene transformierte Gegenstände und Naturobjekte. Das heißt, diese Models führen vor, was der Künstler zur Kunst geadelt hat.