Die Ausstellung der Angewandten Kunst widmet sich in diesem Jahr dem Thema Licht. Eingeladen sind drei Künstlerinnen, die Lichtobjekte aus unterschiedlichen Materialien erschaffen haben.

 

Die Lichtobjekte von Setbyol Oh folgen einer langen Tradition ihrer koreanischen Heimat, die sie interpretiert. Die in Berlin lebende Künstlerin baut Lampions aus feinem Peddigrohr und Maulbeerpapier. Dieses Gerüst trägt eine feine Schicht aus Seidenpapierblättern, die individuell gefärbt, plissiert und  zugeschnitten in Form gedreht werden. Ein handgefertigtes Blatt wird zu hunderten aneinandergereiht und zu einer organischen Form gestaltet, durch deren subtilen Falten das durchscheinende Licht gebrochen wird. 

Auch Anke Neumann aus Chemnitz bringt handwerklich hergestelltes Papier zum Leuchten, auf ungewöhnliche Weise, als „Lichtpapier“. Die vorbereiteten Lichtleiter werden bereits während dem Prozess der Papierherstellung integriert, so dass sie von den Papierfasern umschlossen und somit in der fertigen Fläche gehalten werden. Die Formen entwickeln sich in einem gesteuerten Kampf zwischen den sehr gegensätzlichen Materialien in verschiedenen Trocknungsphasen. Es entstehen so poetisch anmutende Werke.

Porzellan ist der Werkstoff, mit dem Claudia Biehne in ihrem Atelier in Leipzig  arbeitet. Dazu gehört auch die Serie „Lumos“, Unikate aus gegossenem Porzellan, denen sie die Eigenschaft einer sehr hohen Transluzenz verleiht. Die leichten und feinen Objekte prägen aktuell zarte Lithophanien. Dafür sammelt und presst die Künstlerin Blüten und Blätter und verarbeitet diese im hauchdünnen Porzellan. 

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.

Anke Neumann, „Gelocke“ © Chloë Gabbar/Saarländisches Künstlerhaus
24.11.2022 - 08.01.2023

Claudia Biehne, Anke Neumann und Setbyol Oh: Licht

Saarländisches Künstlerhaus

Karlstraße 1
66111 Saarbrücken