Der in Neunkirchen lebende Künstler Sigurd Rompza zählt zu den international wichtigen Vertretern der Konkreten Kunst. Seit 1975 kann er mehr als 550 Einzel- und Gruppenausstellungen vorweisen. Seine Arbeiten sind in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten.

Im Schauraum des Laboratoriums werden, 13 Jahre nach der letzten Einzelausstellung des Künstlers im Saarland, aktuelle und frühere Arbeiten zu sehen sein, die den erkenntnisstiftenden Eigenwert von Rompzas Kunstwerken dokumentieren.

Analytisch-forschender Anspruch und sinnlich-anschauliche Qualität durchdringen einander. „Wenn der Künstler sein Tun als ein ‚Forschen’ im sinnlichen Bereich versteht“, so Sigurd Rompza, „ist Kunst ein Erkenntnis stiftendes Unternehmen.“

Die Untersuchung und Darstellung von sinnlichen Potenzialen – in Abgrenzung zu mathematisch-formalistischen Tendenzen der Konkreten Kunst – ist ein zentrales Thema in der künstlerischen Arbeit von Sigurd Rompza. Vorrangig thematisiert der Künstler in seinen Arbeiten Abläufe und Gesetzmäßigkeiten der Wahrnehmung, insbesondere das Sehen, und untersucht hierbei die Wirkweisen sinnlich basierter Erkenntnisvorgänge. Vermeintlich einfach komponierte Bildelemente entfalten in ihrer nicht-statischen Räumlichkeit eine mediale Doppeldeutigkeit, lassen Betrachter*innen verschiedene Perspektiven einnehmen und aktivieren die konzentrierte Wahrnehmung.

Sigurd Rompza studierte zunächst an der Pädagogischen Hochschule des Saarlandes und anschließend Malerei und Kunsttheorie bei Raimer Jochims an der Städelschule in Frankfurt. Nach einer Lehrtätigkeit in der Kunsterziehung an der Universität des Saarlandes nahm er ab 1994 eine Professur für Grundlagen der Gestaltung an der Hochschule der Bildenden Künste Saar wahr, ab 1999 bis 2011 zusätzlich eine Professur für Malerei. Neben seiner erfolgreichen künstlerisch-praktischen Arbeit veröffentlicht Sigurd Rompza seit 1973 kunsttheoretische Texte sowie Untersuchungen zur Konkreten Kunst und zu den Grundlagen der Gestaltung.

Zur Ausstellung erscheint die seit 2015 bestehende Schriftenreihe „reflexionen“ als Sammelband in einer gebundenen Ausgabe. Die mittlerweile elf Ausgaben umfassende Reihe, die von Sigurd Rompza zusammen mit Bernd Philippi und der Luxemburger Agentur mediART herausgegeben wird, thematisiert kunsttheoretische und kunstphilosphische Fagestellungen. Neben Beiträgen von Sigurd Rompza selbst sind namhafte Autor*innen wie Kuno Lorenz, Dietfried Gerhardus, Ernst Gerhard Güse, Günter Abel und Martina Plümacher in der Reihe vertreten.

Vernissage: Freitag, 31. März 2023, 19:00 Uhr


Öffnungszeiten:
Dienstag - Freitag: 10:00 - 17:00 Uhr,
Sonntag: 14:00 - 18:00 Uhr
Montag: geschlossen
Über die Osterfeiertage, 7. bis 10. April, sowie am 18. Mai ist die Ausstellung geschlossen.

Weitere Informationen direkt unter: Institut-aktuelle-kunst.de

auch streifen 1985-2020 / 2 100 x 14 x 14 cm Acrylfarbe und Lack auf Aluminium, 5 Ex. Foto © Dirk Rausch
31.03. - 28.05.2023

Sigurd Rompza: Sehstücke 1983–2022

Institut für aktuelle Kunst im Saarland

Choisyring 10
66740 Saarlouis