Wiebke Siem (* 1954 in Kiel, lebt und arbeitet in Berlin) wurde in den 1990er-Jahren mit großen Installationen bekannt, in denen sie Möbelstücke, Haushaltsgegenstände und skurrile Figuren zu psychologisch aufgeladenen, beklemmenden wie humorvollen Raumbildern zusammenfügte.

Neben motivischen Anleihen aus der Kunst- und Kulturgeschichte kommt der kritischen Auseinandersetzung mit den Mechanismen des männlich dominierten Kunstbetriebs besondere Bedeutung in Wiebke Siems Schaffen zu. Indem sie sich zudem immer wieder einer Formensprache und Präsentationsweise bedient, die auf ethnologische Objekte und Sammlungen verweisen, kommentiert sie die problematischen Aneignungsstrategien von außereuropäischer Kunst in der Moderne. Nicht zuletzt diese Themenstellungen, die die Künstlerin von Beginn an konsequent verfolgt, machen ihr Werk heute aktueller denn je.

Das Kunstmuseum Bonn ist nach dem Kunstmuseum Den Haag und dem Museum der Moderne Salzburg die dritte und letzte Station der groß angelegten Ausstellungstournee.