In ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung in der GAK beschäftigt sich die Künstlerin und Musikerin Nika Son mit Schlaflosigkeit im Spannungsfeld von Erschöpfung, Unruhe und Begehren. Unsere krisenhafte Gegenwart setzt sich zusammen aus dauernden Reizen, Informationen und der Notwendigkeit, diese zu konsumieren und zu verarbeiten. Diesen Imperativ des fortwährenden Wachseins verschränkt Nika Son in ihrer audiovisuellen Komposition Scatter, no turn mit dem drängenden Verlangen nach Schlaf und der Frage, wie sich unsere Sinne in den damit verbundenen Zuständen verändern. Wann hören wir und wann hören wir zu? Wie nehmen wir Zeit wahr und wann verlieren wir uns in ihr?
Nika Son arbeitet zwischen konkreter Musik und konkreter Poesie mit dem, was sie klanglich und bildlich in Räumen zwischenmenschlicher Kommunikation aufzeichnet und wahrnimmt. Ob der Diaprojektor als Taktgeber fungiert, sich eine räumliche Wahrnehmung in ein intimes, sinnliches Erleben ausdehnt oder Worte und Textfragmente in Übersetzungen von Übersetzungen von Übersetzungen verarbeitet werden, immer geht es um Einflüsse aus der Umgebung und die Echos, die ihre Wahrnehmung in den Besucher*innen und Zuhörer*innen generiert. In ihren Arbeiten bearbeitet und durchdringt Nika Son Töne und industrielle Klänge ebenso wie Bilder, Stimmen, Sprachen und Sprechweisen. Mit Scatter, no turn – bestehend aus einer 9-Kanal- Audio- und Videoinstallation, Zeichnungen und Objekten – schafft sie einen audio-visuellen Raum der sich stetig verändert, mäandert und transformiert.
Nika Son (*1981) lebt und arbeitet in Hamburg. Von 2005 – 2012 Studium der Bildenden Kunst an der HfK Bremen bei Prof. Paco Knöller und an der HFBK Hamburg bei Prof. Michaela Melián und Asmus Tietchens.
Teerhof 21
28199 Bremen