Die Künstlerin Luisa Baldhuber (geb. 1994, München) hat für den Personaleingang auf der Rückseite des Haus der Kunst die ortsspezifische Rauminstallation Afterglow entwickelt. Inszeniert als ein sich stetig wiederholender Sonnenuntergang, greift die Installation den Stil des Light-and-Space-Movements auf, der Baldhubers künstlerisches Schaffen stark inspirierte, ebenso wie die Ideen rund um die Gestaltung des benachbarten Englischen Gartens. Mit dem Zusammenspiel möchte sie die ursprüngliche Architektur des Hauses in Frage stellen und für Dinge sensibilisieren, die wir täglich sehen und daher meinen zu kennen.
„Afterglow“ umhüllt uns mit den Farben eines sich stetig wiederholenden Sonnenauf- bzw. untergangs. Die ortsspezifische Installation ermöglicht eine Form der körperlichen Erfahrung, die sich über den Zeitraum der Betrachtung entfaltet. Die sich verändernden Farben des künstlichen Lichts beeinflussen die Wirkung der malerischen Komposition an den Wänden, wodurch ein dynamisches Landschaftsbild entsteht. Die Farbebenen suggerieren eine optische Erweiterung des Raums. Durch die wechselnden, atmosphärischen Farbstimmungen erinnert das abstrahierte Himmelsbild an Momente in der Natur und lässt uns für einen Augenblick träumen.
„Afterglow“ greift den minimalistischen Stil des Light-and-Space-Movements auf, das Baldhubers künstlerisches Schaffen stark inspirierte. Die Bewegung formierte sich in den 1960er Jahren an der Westküste der USA und verarbeitete, beeinflusst von den Licht- und Natureindrücken Kaliforniens, in zunehmend immersiven Installationen die unterschiedlichen Eigenschaften des Lichts. Baldhuber greift mit „Afterglow“ aber auch die Ideen rund um die Gestaltung des benachbarten Englischen Gartens auf und überträgt diese als Rauminstallation in den Personaleingang. Trotz der angestrebten Nähe zur Natur handelt es sich bei einem englischen Garten um einen künstlich angelegten Park, der sich an der Ästhetik einer idealisierten Natur orientiert. Der starke Kontrast zwischen dem vermeintlich „wilden“ Naturpark, der neoklassizistischen Architektur des Haus der Kunst und dem nicht-repräsentativen Durchgangsraum wird in der Installation „Afterglow“ bewusst in ein Zusammenspiel gebracht, das auf vielfältige Weise unsere Wahrnehmung von Innen und Außen hinterfragt.
Mit den Einzelausstellungen im Personaleingang erschließt das Haus der Kunst einen bisher verborgenen Raum. Die ortsspezifische Neuproduktion dieser Ausstellungsreihe dient nicht nur als Anregung für die Mitarbeiter*innen auf ihrem täglichen Weg zur Arbeit, sondern unterstreicht auch die Bedeutung der Förderung aufstrebender Künstler*innen aus München.
Für die jährliche Unterstützung des Programms danken wir unseren Gesellschafter*innen, dem Freistaat Bayern und der Gesellschaft der Freunde der Stiftung Haus der Kunst München e. V.. Wir danken außerdem unserer Hauptförderin, der Alexander Tutsek-Stiftung, für ihre großzügige Unterstützung unserer Arbeit sowie der Ulli und Uwe Kai-Stiftung. Für die Unterstützung bei der Umsetzung des Projekts danken wir Erich Gassmann Architekten, Bernd Paul Sommer Elektrotechnik und der ERES Stiftung. Kuratiert von Anna Schneider
Öffnungszeiten:
Montag: 10:00 - 20:00 Uhr
Mittwoch: 10:00 - 20:00 Uhr
Donnerstag: 10:00 - 22:00 Uhr
Freitag - Sonntag: 10:00 - 20:00 Uhr
Dienstag: geschlossen
Weitere Informationen direkt unter: hausderkunst.de