Technische Form, Maschinenform, Zweckform, Form ohne Ornament – die Frage nach der Form prägt die programmatischen Auseinandersetzungen im Kontext von Werkbund und Bauhaus.

Welche Form wird als modern verstanden? Welche Rolle spielt dabei die Forderung nach einem neuen Stil? In welchem Verhältnis steht die Formgestaltung zu den Produktionsbedingungen? Welche formalen Eigenschaften hat das handwerkliche oder künstlerische Einzelstück und welche die industrielle Massenware? 

Im zweiten Projekt der Ausstellungsreihe »111/99« mit dem Titel »Einzelstück oder Massenware?« wird an ausgewählten Objekten und Dokumenten das Ringen um ein Konzept der modernen Gestaltung im frühen 20. Jahrhundert anschaulich gemacht. In den zeitgenössischen Äußerungen zur Entwurfspraxis und der Produktion von Alltagsdingen ist ein Changieren zwischen dem Gefühl von Bedrohung durch die technischen Entwicklungen und einer Technikbegeisterung erkennbar, eine Zerrissenheit zwischen dem Wunsch nach individuellem Ausdruck und der Notwendigkeit die Bedürfnisse von Massen zu befriedigen, eine Unentschiedenheit zwischen dem Ideal einer vereinheitlichenden Formgestaltung und der Angst vor Gleichmacherei. 

04.04. - 19.08.2019

Ausstellungsreihe 111/99. Fragen zur Gestaltungssprache der Moderne

Werkbundarchiv – Museum der Dinge

Oranienstraße 25
10999 Berlin