Unter dem Titel Zahlenwelten werden im WerkbundForum in Frankfurt am Main neue Arbeiten der serbisch-italienischen Künstlerin Ana Kapor geueigt. Ihren Titel verdankt die Ausstellung einer ganz besonderen Werkgruppe., die im Mittelpunkt der nunmehr vierten Ausstellung dieser außergewöhnlichen Künstlerin in Frankfurt am Main steht.

Die Werkgruppe Zahlenwelten besteht aus einer Serie von insgesamt 24 kleinformatigen Arbeiten in Acryl auf Papier, den Zahlen 1 bis 12 gewidmet. Hierzu erscheint eine Publikation, die am Abend der Vernissage erstmals dem Publikum präsentiert wird.

Von diesen zwei Dutzend Papierarbeiten, ist eines den Zahlen eins bis zwölf gewidmet, das andere den entsprechenden Mengen. So steht etwa der Zahl 1 ein in den Nachthimmel aufragender Leuchtturm gegenüber und neben der Zahl 6 steigen sechs bunte Heißluftballons hinauf in das zarte blau luftiger Höhen.

Wie in dem Initialalphabet, das Ana Kapor 2013 zu Oscar Wildes Kunstmärchen „Der selbstsüchtige Riese“ geschaffen hat, ließ die Künstlerin auch in die Zahlenwelten alle charakteristischen Bildelemente ihrer Malerei einfließen. Feinmalerische, hoch aufragende Zypressen, massive Leuchttürme, gläserne Murmeln flatternde Fähnchen, feine Stöckchen – ihnen allen begegnen wir wieder.

Neben dieser Werkgruppe versammelt die Ausstellung Gemälde und Arbeiten auf Holz, in denen Ana Kapor sich unverkennbar als die Malerin zeigt, die uns vertraut ist. Mit feinem Duktus lässt sie Welten voll stillen Zaubers entstehen und verleiht ihren Bildern mit unverkennbar sanfter Farbigkeit eine beinahe unwirklich anmutende Transparenz, zu der sie die Vorbilder aus dem italienischen Quattrocento seit den ersten Studienjahren in Rom inspirieren. Ana Kapor kennt Bildsprache und Bildaufbau der Malerei der italienischen Frührenaissance wie kaum eine andere Künstlerin. Nur so gelingt es ihr, den Vorbildern treu zu bleiben und dennoch etwas ganz Eigenes zu gestalten. Ana Kapor rückt, was die Renaissance im Hintergrund sah, nämlich Landschaften oder Architekturen, in den Vordergrund. Aus dieser glücklichen Umkehrung entsteht bei Ana Kapor das eigentliche Bildmotiv.

Doch nicht nur Sujet, Duktus und Farbigkeit machen diese Bilder unverwechselbar. Es ist mehr als alles andere die ruhige, melancholische Stimmung dieser malerischen Welten, der man sich nicht mehr entziehen möchte.

ANA KAPOR 1964 geboren in Belgrad. 1983-87 Studium der Malerei an der Accademia di Belle Arti in Rom. Zahlreiche Ausstellungen in Galerien in Italien. 2005 1. Preis Premio Pazionale di Pittura Sabaudia Ferruccio Ferazzi, Sabaudia, Italien. 2008 erste Ausstellung in einer Galerie in Deutschland Isola sacra, Nathalia Laue Galerie & Edition, Frankfurt am Main. 2008/2009 erste Museumsausstellung in Deutschland Geheime Refugien, Panorama Museum, Bad Frankenhausen (mit Vladimir Pajevic). 2011/2012 Appunti di viaggio, Museo della Civiltà Romana, Rom (mit Vladimir Pajevic) 2014 1. Preis Premio Michetti, Francavilla al Mare, Italien. Zahlreiche Ausstellungen in Galerien National und international. Die Künstlerin lebt und arbeitet mit ihrem Ehemann, dem Maler Vladimir Pajevic, in Rom.

Ana Kapor und die Malerei der italienischen Frührenaissance
Freitag 2. Juni, um 19.00 Uhr
Mit Kuratorin Dr. Nathalia Laue


Öffnungszeiten:
Dienstag - Donnerstag: 15:30 - 18:30 Uhr
Freitag - Samstag: 12:00 - 18:00 Uhr

Weitere Informationen direkt unter: werkbundhessen.de

Ana Kapor, Incanto dell'acqua, trittico, 90 x 105 cm, olio su tela edited © Ana Kapor
13.05. - 10.06.2023

Ana Kapor: Zahlenwelten

WerkbundForum

Weckmarkt 5
60311 Frankfurt am Main