Die Ausstellung widmet sich den Zusammenhängen von ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Zukunftsszenarien rund um das Thema Wasserversorgung – dem zentralen Forschungsthema des Kollektivs PARA in diesem Jahr.

Mittels einer von PARA entwickelten, installativen Umverteilungsanlage in den Ausstellungsräumen des Kunstvereins adressiert die Gruppe Fragen der Umverteilung der Ressource Wasser. In abgefüllten Portionen befindet sich Brunnenwasser direkt aus der Schweiz – dem Wasserschloss Europas. PARA entnahmen dieses Wasser mithilfe der Installation im vorhergegangenen zweiten Kapitel der Arbeit dem Schweizer Wasserkreislauf und brachten es außer Landes. Die Besucher sind eingeladen, sich mit diesen Wasserportionen aktiv an der Umverteilung des wertvollen Rohstoffs zu beteiligen: Werdet Teil der Umverteilung! Holt euch eure Wasserportionen ab und entscheidet: Heute den Pegel des Sees vor der Haustür endlich wieder erhöhen oder doch im Keller für zukünftige Apokalypsen einlagern?

Der Umverteilungskiosk stellt den zentralen Teil der Installation im Erdgeschoss dar: Besucher sind hier dazu aufgerufen, abgefüllte Wasserportionen mitzunehmen und unmittelbar oder in einer trockeneren Zukunft in den Bodensee umzuverteilen. Anhand einer Weltkarte am Kiosk erhält das Publikum Einblick in die bereits erfolgte weltweite Umverteilung des Wassers im Laufe des Projekts.

Im Obergeschoss ist die Chronik der Austrocknung als Audioinstallation zu hören, außerdem gewährt PARA anhand einer Videosequenz Einblick in den Wasserraub in der Schweiz.

PARA hinterfragt mit künstlerischen, spekulativen Strategien das vermeintlich Normale und Übliche: Wird der Wasserspiegel des Sees sinken, wenn die Schweizer Gletscher im Zuge des Klimawandels abgeschmolzen sind oder die Schweiz die Zufuhr weiter reguliert? Verpflichtet der relative Ressourcenreichtum der Region zum Teilen?

Um die zeitliche Umverteilung der Ressource Wasser zu unterstreichen, geht ein Teil des in der Schweiz angeeigneten Wassers nach dem Ende der Ausstellung in verplombten Behältnissen in die Sammlung des benachbarten Zeppelin Museum Friedrichshafen über. Mit dieser Musealisierung des heute noch scheinbar im Überfluss vorhandenen Rohstoffs nimmt PARA eine Zukunft des Mangels vorweg und stellt zudem eine bestmögliche Konservierung sicher.

PARA ist eine Gruppe bestehend aus zehn Künstlerinnen und Künstlern, Designern, Architekten und Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen. Ihre Performances, Installationen, Kampagnen, Ausstellungen und Interventionen im öffentlichen Raum wurden in Zusammenarbeit mit dem Künstler:innenhaus Mousonturm, Frankurt am Main; der Neuen Gesellschaft für bildende Kunst, Berlin; dem GRASSI Museum für Völkerkunde, Leipzig; sowie im Rahmen zahlreicher Festivals präsentiert.

Die Unmöglichkeit zu teilen ist eine Produktion von PARA. Sie wurde ermöglicht und initiiert durch Kunst im öffentlichen Raum (KiöR) der Stadt Zürich. Mit Unterstützung der Brunhilde Moll Stiftung und der Ritter Sport Kunstförderung.


Öffnungszeiten:
Mittwoch - Freitag: 15:00 - 18:00 Uhr
Samstag - Sonntag: 11:00 - 17:00 Uhr
Montag - Dienstag: geschlossen

Weitere Informationen direkt unter: kunstverein-friedrichshafen.de

PARA: Die Unmöglichkeit zu teilen (Teil 3), 2025 © Para/ Kunstverein Friedrichshafen: 2025, Fotograf: Dominik Dresel
26.07. - 14.09.2025

Die Unmöglichkeit zu teilen (Teil 3):
PARA

Kunstverein Friedrichshafen

Buchhornplatz 6
88045 Friedrichshafen