Wie gehen wir mit unseren Gefühlen, Sorgen oder gar Ängsten angesichts der Klimakrise um? Immer mehr Menschen leiden unter der sogenannten Klimaangst – der chronischen Sorge vor Umweltzerstörung und ökologischem Kollaps. Diese Angst kann sich in Nervosität, Schlafstörungen und sogar Depressionen äußern. Die Künstlerin Valentina Karga nimmt dieses Phänomen als Ausgangspunkt: In der interaktiven Ausstellung Well Beings im Kunstmuseum Bochum können Besucher*innen mit Kunst in Berührung kommen – buchstäblich.
Aus natürlichen und recycelten Materialien erschafft Valentina Karga im Ausstellungsraum Figuren und Sitzlandschaften, die an gängige Self-Care-Objekte angelehnt sind, wie Gewichtsdecken oder Umarmungskissen. Sie laden dazu ein, sich anzulehnen, einzukuscheln und innezuhalten – eine Geste des Trosts inmitten der globalen Krisen. Hinter der vermeintlichen Behaglichkeit verbirgt sich eine tiefere Auseinandersetzung mit der Klima-Angst und künstlerischen Strategien, wie wir ihr begegnen können.
Valentina Karga (*1986 in Chalkidiki, Griechenland) bewegt sich zwischen den Disziplinen Kunst, Design, Architektur und Forschung. Ihre Arbeit verbindet gesellschaftspolitische Themen mit experimentellen Ansätzen, die bestehende soziale und ökologische Strukturen in den Bereichen Energie, Wirtschaft und Nachhaltigkeit in Frage stellen.
In ihrer Rauminstallation kombiniert Valentina Karga textile Skulpturen und Zeichnungen – abstrahierten Wesen aus Mensch und Tier, inspiriert von prähistorischen Idolen, die die Künstlerin in der Antikensammlung des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe gefunden hat. Diese urzeitlichen Figuren stellen nicht nur ein wichtiges kulturelles Erbe dar, sie symbolisieren vor allem die eine tiefe Verbundenheit zwischen Mensch, Tier und Natur. Mit Well Beings entsteht im Kunstmuseum Bochum ein warmer, einladender Ort, der den Menschen und die Gemeinschaft in den Mittelpunkt stellt.
Well Beings ist ab dem 29. März bis zum 31. August im Kunstmuseum Bochum zu sehen. Die Ausstellung war zuvor im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe und in der Stadtgalerie Saarbrücken zu sehen. Die Ausstellung wird unterstützt durch die Stadt Bochum.