Nach der Ausstellung Linking Leather - Die Vielfalt des Leders im vergangenen Jahr führt das Deutsche Ledermuseum die Auseinandersetzung mit dem Material Leder fort. Mit DAS IST LEDER! Von A bis Z präsentiert das DLM einen innovativen, multimedialen Projektraum, der umfassenden Einblick in den jahrtausendealten Werkstoff gibt und erstmals die Grundlagen von Leder in einem Dialog mit der herausragenden Sammlung des Museums zeigt.
Lederalphabet von A bis Z
In Form eines Lederalphabets von A wie Antilopenpergament bis Z wie Ziegenleder werden ausgewählte Objekte mit ihrer spezifischen Lederart und in ihrer individuellen Gestaltung vorgestellt. Zu jedem Exponat gehört eine eigene "Fühlstation" mit dem jeweils verarbeiteten Leder. Für die Besucher heißt das also: Anfassen erlaubt! Die Vielfalt des Leders wird somit innovativ und informativ vermittelt.
Unter den ebenso bedeutsamen wie wertvollen Objekten sind beispielsweise eine verzierte Tasche der sibirischen Nanai aus Lachsleder, ein robustes Brillenetui aus Elefantenleder oder eine feine Börse aus Rochenhaut zu sehen. Durch die Auswahl der Objekte aus unterschiedlichsten Zeiten, Kulturen und Anwendungsbereichen wird die Vielfalt an Lederarten und Gestaltungsweisen für jeden anschaulich erfahrbar.
Medientische
Zu den unterschiedlichen Lederarten – wie z.B. Rinds- und Schafleder, Nubuk- und Veloursleder, aber auch Krokodil-, Straußen- und Haifischhaut – sowie über die wichtigsten Zurichtungs- und Gestaltungstechniken werden umfangreiche Informationen an insgesamt acht Medientischen geliefert. Mithilfe von 64 sensorischen Taststationen, die jeweils mit einem besonderen Lederstück oder der entsprechenden Gestaltungstechnik ausgestattet sind, wird die Installation in Gang gesetzt. Damit können wichtige Informationen zu den besonderen Eigenschaften des Leders, den Verwendungsbereichen oder bestimmten Berufen individuell abgerufen werden. Auch hier heißt es: Anfassen erlaubt!
Filminstallation
Das Deutsche Ledermuseum hat Kurzfilme produzieren lassen, in denen ehemalige und jetzige Akteure ausgewählter lederverarbeitender Betriebe in der Stadt und aus dem Kreis Offenbach zu Wort kommen. In Kurzporträts sprechen Feintäschner, Designer und Produzenten über Handwerk und Tradition, Fertigungsprozesse sowie die Rolle von Moden und Trends.
Aus dem Kreis Offenbach werden Picard Lederwaren – einer der größeren Unternehmer – sowie die Ledermanufaktur Kreis – ein Spezialist für Gürtel und Kleinlederwaren – vorgestellt. Aus Offenbach wird ein Kurzporträt von Lederwaren Hammann, ein unmittelbarer Nachbar des Deutschen Ledermuseums, gezeigt. Tsatsas, die seit fünf Jahren exklusive Taschen in Frankfurt entwerfen, aber ihre Entwürfe in Offenbach umsetzen lassen, geben ebenfalls Einblicke in ihre Arbeit. Der Maßschuhmacher Jürgen Ernst rundet das vielseitige Bild der wenigen heute noch tätigen Akteure ab. Historische Annäherungen an das Thema liefert ein Filmbeitrag über das Werkstatt-Museum Karl-Mayer-Haus sowie ein Interview mit dem ehemaligen Mustermacher Gunter Brehm von Goldpfeil. Somit entsteht ein authentisches und lebendiges Bild der Lederwarenbranche in der Stadt wie auch im Kreis Offenbach.
Neben den Objekten und Medientischen sind diese Beiträge, die während der Dauer der Ausstellung als kontinuierliche Filminstallation im Hugo-Eberhardt-Saal gezeigt werden, ein zentraler Bestandteil der Ausstellung DAS IST LEDER! Von A bis Z.
Öffnungszeiten:
Mittwoch - Freitag: 10:00 - 17:00 Uhr
Samstag - Sonntag: 11:00 - 18:00 Uhr
Montag - Dienstag: geschlossen
Weitere Informationen direkt unter: ledermuseum.de