Die Werkschau würdigt erstmalig das in seiner Dichte und Vielfalt herausragende Schaffen der Malerin und Grafikerin Katharina Immekus, das sich über einen Zeitraum von 25 Jahren hinweg konsequent weiterentwickelt hat. Dass das Werk augenblicklich besondere Aufmerksamkeit erfährt, zeigt die Zusammenarbeit zweier Häuser in Hessen und Sachsen an der Ausstellung genauso wie dem begleitenden Katalog, der im Lubok Verlag erscheint. Nach ihrer ersten Station in der Kunsthalle Darmstadt (17.03.-30.06.2024) wird die Ausstellung in leicht veränderter Form im Museum der bildenden Künste Leipzig (18.07.- 29.08.2024) zu sehen sein. Beide Standorte sind Lebensmittelpunkte und Wirkungsorte von Katharina Immekus. Aufgewachsen in Olpe im Sauerland und in Köln, studierte sie von 1994 bis 2000 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, wo sie die Produzentengalerie b2 mitbegründete und sich bis heute ihr Atelier befindet. Seit 2015 ist sie Professorin für Bildnerisches Gestalten am Fachbereich Architektur der Technischen Universität Darmstadt, wo sie mit der Galerie Parkhaus einen offenen Showroom schuf.

Die Ausstellung bietet die Möglichkeit, eine von der Künstlerin selbst kuratierte Auswahl von etwa 70 Kunstwerken nebeneinander zu betrachten. In der von Tageslicht erhellten Kunsthalle wird dabei gerade die farbig delikate Ölmalerei auf Leinwand ihre volle Wirkung entfalten können. Dank der Leihbereitschaft einiger Sammler im europäischen Ausland werden auch mehrere der großen Linolschnitte zu sehen sein, die den Antagonismus von Gegenständlichkeit und Abstraktion auflösen. Motivwanderungen von einem ins andere Medium werden anhand der Exponate nachvollziehbar. Eigens für den Anlass der Ausstellung entsteht in der zur Stadt geöffneten Glashalle der Kunsthalle ein temporäres Wandbild, das einen Ausschnitt aus einem kleinen Ölbild vergrößert und so das für Immekus' Arbeitsweise wichtige Konzept der Interpiktorialität vorführt.

Gran Palazzo: Der Ausstellungstitel lässt sich assoziativ auf einen großen Raum, "eine große Sache" oder auch das Interesse von Katharina Immekus an unserer gebauten und bebauten Umwelt beziehen, das in vielen ihrer Arbeiten zum Vorschein tritt. Ihrem Credo gemäß, "liegt in einer offenen, genauen und wertfreien Beobachtung der Schlüssel zu einem guten Bild, auch einem guten Haus und eigentlich auch einem guten Zusammenleben." (Zitat aus dem im Ausstellungskatalog abgedruckten Interview)

Kooperationspartner und zweite Station:
Museum der bildenden Künste Leipzig 18.07. - 29.09.2024