Als Malerin stellt sich Taslima Ahmed (*1982 in Liverpool, GB) die Frage, durch welche Entwicklungen sich diese jahrhundertealte Kulturtechnik aktuell verändert und erneuert. Unsere Weltwahrnehmung und damit auch deren Abbildung in der Kunst ist längst beeinflusst von digitalen Technologien, künstlicher Intelligenz und Algorithmen, die das menschliche Sehen und kreative Schaffen zu imitieren versuchen. 

Hier setzt Ahmed an, nutzt KI, Mittel der digitalen Bildproduktion und Drucktechniken, um die Illusion und Haptik der analogen Malerei zu rekonstruieren. Ausgehend von medientheoretischen und philosophischen Überlegungen sowie malereigeschichtlichen Referenzen entwickelt sie Motive, mit denen sie die Grenzen dieser Technologien auslotet und zugleich die Einzigartigkeit menschlicher Wahrnehmung unter Beweis stellt. Dabei geht es nicht zuletzt auch um eine emanzipatorische Geste gegenüber einer jahrhundertelangen Malereitradition mitsamt der Bürde der ständigen Innovation sowie gegenüber einer Allgegenwärtigkeit und stetig steigender Einflussnahme digitaler Technologien.