Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen ist vor allem bekannt für ihre Meisterwerke von Wassily Kandinsky bis Roy Lichtenstein, von Paul Klee bis Jackson Pollock. 2020 hätte ihr Gründungsdirektor Werner Schmalenbach seinen 100. Geburtstag gefeiert – Anlass, um sein Erbe erneut zu würdigen und weiterzudenken. „Auf der substanziellen Basis der her- vorragenden, von Schmalenbach angelegten Sammlung, stehen wir vor der Aufgabe, ‚sei- nen‘ Blick auf die Moderne zu erweitern und zu differenzieren“, so Susanne Gaensheimer. Mit den aktuellen Sammlungspräsentationen im K20 und K21 und einer Strategie für die nächsten Jahre eröffnet die seit 2017 tätige Direktorin der Kunstsammlung Nordrhein- Westfalen neue Perspektiven auf die Meisterwerke der Sammlung. 

Heute treten im K20 Werke von Max Beckmann, Henri Matisse, Pablo Picasso und Geor- ges Braque, der Expressionisten, Surrealisten und des Nouveau Réalisme in Dialog mit Arbeiten aus anderen geographischen und zeitlichen Kontexten. Bilder von Picasso treffen auf Skulpturen des französisch-algerischen Künstlers Kader Attia; Gemälde von René Magritte, Max Ernst oder Salvador Dalí begegnen surrealistischen Werken von Künstlern aus dem arabischen Raum wie Hassan El-Telmisani oder Fouad Kamel. Neu dazugekom- men sind Werke von bedeutenden Malerinnen der Moderne wie Etel Adnan, Helen Fran- kenthaler, Carmen Herrera und Lygia Pape. Diese ersten, aber wegweisenden Schritte sind der Beginn eines Prozesses, in dem die Sammlung des nordrhein-westfälischen Lan- desmuseums erweitert und ergänzt wird, um den Herausforderungen zu begegnen, die in einer globalisierten Welt und unter dem Einfluss aktueller gesellschaftlicher Veränderungen an ein europäisches Kunstmuseum gestellt werden.