Im Anschluss an den Sammlungssatelliten #5 von Ignacio Uriarte geben die Kunstmuseen auf der zweiten Etage des Kaiser Wilhelm Museums einen Einblick in ihre Sammlung des 21. Jahrhunderts. Die jüngsten Ankaufe von Künstler*innen, Designer*innen und Architekt*innen entstanden zumeist ortspezifisch für Ausstellungen im Kaiser Wilhelm Museum oder in den Häusern Lange und Esters. Sie zeigen die traditionell enge Verzahnung der Kunstmuseen Krefeld zwischen Wechselausstellungen und Sammlung sowie die seit vier Jahren vorangetriebene interdisziplinäre Ausrichtung zwischen Kunst, Design und Alltag. Künstlerische Auseinandersetzungen mit Alltagsobjekten treffen auf Möbel. Digitalität, Simulation und Trompe-l'œil-Effekte treffen auf physische Materialität. Neben Ankäufen, Schenkungen von Künstler*innen und Förder*innen lassen die Erwerbungen der Freundinnen und Freunde der Kunstmuseen Krefeld und der Heinz und Marianne Ebers-Stiftung die große Bedeutung des bürgerlichen Engagements für die Museumssammlung deutlich werden.

So gelangten aus dem Ausstellungsprojekt Anders Wohnen. Entwürfe für Haus Lange Haus Esters, das sich anlässlich des Bauhausjubiläums in drei Akten über das gesamte Jahr 2019 entwickelte, gleich mehrere Werke in die Sammlung. Dazu zählt etwa die mit Mitteln der Freunde der Kunstmuseen Krefeld e.V. erworbene multifunktionale, direkt auf den Architekten der Häuser Lange und Esters anspielende Installation des Architekt*innenkollektivs raumlaborberlin oder die teilvirtuelle Arbeit des Künstlerduos Banz & Bowinkel über einen auf einem Teppich lebenden Avatar. Die Designmöbel von matali crasset aus der großen Schenkung des Pariser Herstellers Domeau & Pérès sind nun in Dialog mit einem Gemälde von Peter Halley gesetzt. Die raumgreifende Filmprojektion der vorgetäuschten Kunstzerstörungsaktion Icon des dänischen Künstlers Christian Falsnaes, die 2018 im Kaiser Wilhelm Museum für Furore sorgte, ist wieder zu sehen. Präsent sind nun erneut auch Ankäufe aus dem Sammlungssatelliten #3 der Künstlerin Ola Vasiljeva. So schließt sich der Kreis zum Sammlungssatelliten #5 von Ignacio Uriarte. Neben den jungen Künstler*innen trifft man, wie auch bereits in Uriartes Ausstellung, auf Positionen wie etwa Richard Artschwager und David Reed, die sich im 20. Jahrhundert herausgebildet haben.

Die Sammlungspräsentation zeigt Werke von Richard Artschwager, matali crasset, Banz & Bowinkel, BLESS, Franck Bragigand, Michael Craig-Martin, Christian Falsnaes, Peter Halley, Tobias Hantmann, Herbert Hamak, Anton Henning, Annette Kelm, raumlaborberlin und David Reed. Daneben sind auch die Künstlerräume von Joseph Beuys zugänglich.