Bekanntes…
Bisher bewahrte das Museum über 100 Gemälde und an die 500 Arbeiten auf Papier von Ernst Geitlinger auf. Sie zeigen die enorme Bandbreite, die sein künstlerisches Schaffen umspannt.

Und Neues…
Zur Wiedereröffnung des Museums wurden den Städtischen Sammlungen dankenswerterweise weitere 200 Arbeiten auf Papier sowie vier Gemälde Ernst Geitlingers aus dem Nachlass geschenkt.

Warum wird Geitlinger in Neu-Ulm gezeigt?
Ernst Geitlinger (1895-1972) und Edwin Scharff (1887-1955) kannten sich. Mehrere Jahre wurden sie in die Jury des 1950 wiedergegründeten Deutschen Künstlerbundes berufen und berieten, welche Arbeiten in den Jahresausstellungen gezeigt werden sollten.

Darüber hinaus gibt es keine Verbindung von Ernst Geitlinger zu Neu-Ulm. Ein großer Teil von Geitlingers Nachlass kam vielmehr in den 1990er Jahren durch die Vermittlung der Ernst Geitlinger Gesellschaft – einer Vereinigung seiner früheren Studenten – nach Neu-Ulm.

Das war eine glückliche Fügung: Denn dem Werk des Bildhauers Edwin Scharff, der Zeit seines Lebens figürlich gearbeitet hat, stehen so die Bilder eines Malers gegenüber, der in seiner Entwicklung immer abstrakter wurde, bis er in seinen letzten beiden Lebensjahren schließlich gänzlich ungegenständlich malte. Ernst Geitlingers Schaffen steht damit exemplarisch für die Entwicklung der Kunst im 20. Jahrhundert. Besonders in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg zeigte sich in Deutschland die Tendenz zur Abstraktion und zu einem Bild, das nicht mehr „Abbild“ von etwas sein muss, sondern ohne jeden Bezug zur Außenwelt nur „Bild“ sein darf.

Was ist neu?
Die Neueinrichtung der Ständigen Ausstellung 2018 berücksichtigt besonders die Materialbilder von Ernst Geitlinger, die in den Jahren 1958 bis 1962 entstanden. Darüber hinaus wird Geitlingers außerordentliche Bedeutung als Pädagoge gewürdigt. Die Gegenüberstellung von späten Bildern Ernst Geitlingers zu Arbeiten von vier seiner ehemaligen Studenten, richtet damit auch den Blick auf Geitlingers Fortwirken bis in die Gegenwart. Roland Helmer (geb. 1940), Ben Muthofer (geb. 1932), Uli Pohl (geb. 1935) und Klaus Staudt (geb. 1932) haben in den zurückliegenden Jahrzehnten ein Werk geschaffen, das eine unverwechselbare Position innerhalb der europäischen konstruktiv-konkreten Kunst einnimmt.

Geitlinger medial
Ein Kurz-Film, der die Erinnerungen von Roland Helmer, Osse Müller, Ben Muthofer und Klaus Staudt an ihren Lehrer Ernst Geitlinger festhält, ergänzt die neue Ständige Sammlung.

Die museumspädagogischen Materialien in den sogenannten Impulsräumen werden zudem medial von intuitiv bespielbaren Touchscreens unterstützt, die es spielerisch ermöglichen (Stichwort „gamification“) der Wirkung von Farben und Formen nachzuspüren und die unterschiedlichen Möglichkeiten einer Bild-Komposition auszuloten.


Öffnungszeiten:
Dienstag - Mittwoch: 13:00 - 17:00 Uhr
Donnerstag - Freitag: 13:00 - 18:00 Uhr
Samstag- Sonntag: 10:00 - 18:00 Uhr
Montag: geschlossen

Weitere Informationen direkt unter: edwinscharffmuseum.de

Ernst Geitlinger mit einer Plastik von Ewald Mataré Foto: Städtische Sammlungen Neu-Ulm
Dauerausstellung

Ständige Sammlung Ernst Geitlinger

Edwin Scharff Museum

Petrusplatz 4
89231 Neu-Ulm