Activist Choreographies of Care: perfocraZe International Artist Residency eröffnet am 28. März in der nGbK. Das Projekt verbindet Kumasi mit Berlin und verflicht queere Geschichten, die in, über und von diesen Orten erzählt werden. Bestehende und neu produzierte künstlerische Arbeiten, frühere Performances und neue Live-Aktionen werden durch ein Veranstaltungsprogramm miteinander verbunden, das den gemeinschaftlichen Geist einer Residency mit der Idee eines Begegnungsraums verbindet, der durch eine Ausstellung und ein Performance-Setup entsteht.
Activist Choreographies of Care eröffnet einen Satellitenraum der perfocraZe International Artist Residency (pIAR) aus Kumasi (Ghana) in Berlin. pIAR ist ein selbstorganisierter Safer Space für die LGBTQIA+ Community in Ghana, der derzeit durch ein neues Gesetz akut bedroht ist. Das „Gesetz über menschliche sexuelle Rechte und ghanaische Familienwerte“, das im Februar 2024 vom Parlament verabschiedet wurde, kriminalisiert unter anderem die Identifizierung als LGBTQIA+ und das Eintreten für die Rechte von LGBTQIA+ Personen. Während das Gesetz vom vorherigen Parlament nicht unterzeichnet wurde und seine Umsetzung somit ausgesetzt ist, plant das neue Parlament, den gewalttätigen und diskriminierenden Inhalt des Gesetzes in Lehrpläne von Schulen aufzunehmen.
Mit Installationen, Filmen, Textilarbeiten, Poesie und Performances suchen die Künstler_innen nach queerem Erbe. Dabei machen sie koloniale Geschichten sichtbar, die in Körper und Räume eingeschrieben sind, und schaffen Welten, die Raum für Verbindung, täglichen Widerstand und Transformation bieten. Die in Kumasi und Berlin lebenden Künstler_innen erforschen zirkuläre Erzählungen und spekulative queere Zukünfte. Mit Blick auf vorkoloniale Geschichten versammelt das Projekt Künstler_innen, deren Arbeiten westliche Vorstellungen von binärem Geschlecht und Queerness in Frage stellen, um internationale Solidarität zu wecken und resiliente Netzwerke aufzubauen.
Die Ausstellung dient als Ort der Begegnung, des Austauschs und des gemeinsamen Essens. In diesem Sinne finden am Eröffnungsabend Performances teilnehmender Künstler_innen statt. Im April und Mai wird das Programm mit offenen Ateliers, einem Filmabend, einem Performance-Marathon, Workshops und dem Love fEAST fortgesetzt. Das Love fEAST ist eine Dinner- und Tanzparty, die eine Brücke zwischen Künstlerinnen, queeren Familien und lokalen Communities in Kumasi schlägt.
Aus der Ausstellung und dem Veranstaltungsprogramm entsteht eine Publikation, die ab Mai im Verlag der nGbK erhältlich sein wird.
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