Sie stellt ein Künstlerehepaar vor, das überregionale Aufmerksamkeit genießt und seit langer Zeit mit Ahrenshoop verbunden ist. Zu sehen sind großformatige Malereien, Holzschnitte und Aquarelle der Künstler.

Christine Ebersbach (*1954) und Wolfram Ebersbach (*1943) kommen beide aus der Leipziger Schule. Sie studierten zeitversetzt in den 1960er und 1970er Jahren an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, wo Wolfram Ebersbach in den 1990ern auch unterrichtete.

Beide fühlen sich von Landschaftstypen mit karger Ausstrahlung angezogen: Berge, Fjorde, Steilhänge, Gletscherfelder, Strände, das Watt. Dort arbeiten sie im kleinen Format oft nebeneinander vor der Natur. Es entstehen Zeichnungen und Aquarelle, die vor allem Christine Ebersbach später im Atelier als Anregungen für ihre Gemälde und Grafiken verwendet.

Dabei schwingt im Hintergrund ihres Landschaftsbildes eine andere Erfahrung mit, die Wolfram Ebersbach zum Hauptgegenstand seiner Malerei gemacht hat: das Leben in Leipzig. Das Stadtbild der traditionsreichen Kultur- und Handelsmetropole war in den 1970er bis 1990er Jahren geprägt von einer ausgezehrten, staubigen und rußgeschwärzten Bausubstanz mit Straßenschluchten und Hinterhöfen aus der Gründerzeit. Hier besaßen Licht- und Schattenphänomene oft ein eindrucksvolles Eigenleben. Das für Außenstehende eher unattraktive Szenario des Verfalls verwies die beiden Künstler gedanklich an die Grenzen der Zivilisation und eröffnete ihrer Fantasie Räume, die in ferne Gegenden und Zeiten führten. Die Ausstellung ist bis zum 22. Juni 2025 in zwei Sälen und im Foyer des Museums zu sehen.

Christine Ebersbach „Hochufer“, 2019, Acryl auf Leinwand, 120 x 120 cm, Privatbesitz
05.04. - 22.06.2025

Unterwegs – Christine und Wolfram Ebersbach. Malerei und Grafik

Kunstmuseum Ahrenshoop

Weg zum Hohen Ufer 36
18347 Ahrenshoop