Mit rund 60 Werken zeigt die Sammlung Scharf-Gerstenberg erstmals eine bedeutende Auswahl von Gemälden und Skulpturen aus der Zeit der deutschen Teilung, in denen sich Anklänge an die Kunst des Surrealismus finden. Sämtliche Werke stammen aus den Beständen der Nationalgalerie – von selten präsentierten Künstler*innen wie Albert Ebert, Hans-Jürgen Diehl oder Heidrun Hegewald, aber auch von Berühmtheiten wie Paul Delvaux, Wolfgang Mattheuer oder Mac Zimmermann.

Anfang der 1920er-Jahre entstand der Surrealismus – doch wann endete er? Einige setzen den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs als Ende der Bewegung an, andere das Todesjahr des Wortführers André Breton (1896–1966), und wieder andere sind davon überzeugt, dass der Surrealismus gar kein Ende finden kann!

Fest steht, dass er sich rasch verbreitet hat. Ob in Frankreich, Spanien, der Tschechoslowakei oder Mexiko: schon früh war man sich darin einig, den Surrealismus nicht als spezifischen Stil zu verstehen, sondern als Geisteshaltung. Wichtig ist allein ein „sur-realer“ Bezug zu dem, was wir „Realität“ zu nennen gewohnt sind, eine von gesundem Menschenverstand, Rationalisierung und Logozentrismus bestimmte Welt, aus der heraus es Schlupflöcher in eine „andere“, „über-wirkliche“ Wirklichkeit zu finden gilt.

Obgleich der Surrealismus als gemeinsame Bewegung in Deutschland niemals festen Fuß gefasst hat, lassen sich in den Sammlungen der Nationalgalerie seine Spuren erkennen. Unter dem Titel „STRANGE!“ sind rund 60 Werke von 40 Künstler*innen aus Ost und West versammelt, in denen sich Anklänge an die Kunst des Surrealismus finden – sei es durch motivische oder stilistische Zitate, sei es durch weltanschauliche Ähnlichkeiten. Allesamt in den Zeiten des Kalten Krieges entstanden, zeugen sie von der verbindenden Kraft einer Kunst, die sich mit ihren Werken gegen die Zumutungen der jeweils geltenden „Wirklichkeit“ wehrt.

Mit Werken von Hans Peter Alvermann, Horst Antes, Karl-Heinz Appelt, Kiejstut Bereźnicki, Rolf Biebl, Manfred Bluth, Lothar Böhme, Gudrun Brüne, Dimităr Kirilov Bujuklijski, Paul Delvaux, Roël D'Haese, HansJürgen Diehl, Albert Ebert, Heinz Fuchs , Klaus Fußmann, Giuseppe Pinot Gallizio, Sighard Gille, Domenico Gnoli, Peter Graf, Clemens Gröszer, Rolf Händler, Heidrun Hegewald, Mia Lederer, Nikolaj Majstorov, Wolfgang Mattheuer, Harald Metzkes, Wolfgang Petrick, Wolfgang Peuker, Uwe Pfeifer, Hans Platschek, Nuria Quevedo, Günter Richter, Arno Rink, Hans Scheib, Ernst Schroeder, Roger David Servais, Volker Stelzmann und Mac Zimmermann.


Öffnungszeiten:
Mittwoch - Sonntag: 11:00 - 18:00 Uhr
Montag - Dienstag: geschlossen

Weitere Informationen direkt unter: smb.museum

Mac Zimmermann, Die Tageszeiten: Mittag, 1954, Öl auf Hartfaser, Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Eigentum des Landes Berlin / Jörg P. Anders
30.05. - 16.11.2025

STRANGE! Surrealismen 1950–1990 aus den Sammlungen der Nationalgalerie

Sammlung Scharf-Gerstenberg

Schloßstraße 70
14059 Berlin