Am 21.05.1925 wurde Die Neue Sammlung gegründet. Auf den Tag genau 100 Jahre später präsentiert sich Die Neue Sammlung mit einer Ausstellung von 100 Objekten. Die Auswahl zum 100-jährigen Jubiläum veranschaulicht den Reichtum und die Vielfalt ihres Sammlungsbestandes. Mit über 120.000 internationalen Objekten in mehr als 20 Sammlungsgebieten gilt Die Neue Sammlung als das größte Designmuseum der Welt. 

Gezeigt werden neben ikonischen Werken und Zeugnissen der Sammlungsgeschichte zahlreiche Schätze, die bislang noch nie in der Pinakothek der Moderne zu sehen waren. Die Präsentation folgt dabei keiner traditionellen Chronologie. Stattdessen richtet sie den Blick auf die Zeit, in der die Objekte ins Museum gelangten und ermöglicht so eine neue Sicht auf die Historie des Hauses. 

Seit ihrer Gründung im Jahr 1925 sammelt Die Neue Sammlung als erstes staatliches Designmuseum in Deutschland zeitgenössisch. Sie erwirbt auf internationalen Messen, von Ausbildungsstätten – seinerzeit direkt vom Bauhaus und der Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein – oder direkt bei den Designer*innen. Gezielt kommen Schenkungen, Nachlässe und Ankäufe aus dem Kunsthandel hinzu.  

Die ersten Schwerpunkte lagen auf seriellen und kunsthandwerklichen Erzeugnissen wie Objekten aus Glas, Keramik und Metall, Möbeln, Textilien, Flechtarbeiten sowie Verpackungen, Plakaten und Büchern. Vor dem Hintergrund der prosperierenden Bundesrepublik bildete seit der Nachkriegszeit auch eine große Bandbreite technischer Geräte einen wichtigen Fokus der Sammeltätigkeit. Werke des Jugendstils wie die Pariser Metro-Station von Hector Guimard wurden ab den 1960er-Jahren wiederentdeckt. Durch die erste Museumsausstellung von Bernd und Hilla Becher 1967 entwickelte sich zudem Fotografie zum Sammlungsgegenstand. 

Computer- und Fahrzeugdesign, Sportobjekte, Sekundärarchitektur, gestalterische Systeme und grafische Erscheinungsbilder erweiterten den Bestand in den 1980er-Jahren. 

Revolutionäres Anti-Design von Alchimia und Memphis fand indessen erst in den 1990er-Jahren Eingang in Die Neue Sammlung, deren inhaltliche Ausrichtung bis dahin von den Idealen des Deutschen Werkbunds geprägt war. Der Bereich Schmuck erhielt in jener Zeit mit der Hinwendung zum Autorenschmuck einen neuen Schwerpunkt. Mit der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten rückte außerdem das DDR-Design ins Blickfeld.  

Während Gestaltung aus den USA und Japan traditionell stark vertreten ist, hat sich in den letzten 20 Jahren das Interesse auf weitere außereuropäische Kulturräume ausgeweitet. Zu den aktuellen Themen der Sammlungsarbeit zählen KI, Robotik, Nachhaltigkeit, Social Design und Inklusion. 

SAMMLUNG ONLINE 
Mit dem Jubiläum präsentiert Die Neue Sammlung auch erstmals einen Teil ihrer Sammlung digital. Über 1.000 Objekte können dank der Förderung „kultur.digital.strategie“ des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst online erkundet werden – darunter auch die Highlights der Sammlung. Die Sammlung Online ist an die barrierefreie Website des Museums angebunden. Neben den Objekt-Angaben gibt es Bilder aus verschiedenen Perspektiven, 3-D-Ansichten und Sounds zu einzelnen Objekten sowie und Informationen in Deutsch, leicht verständlicher Sprache, Englisch, Easy-to-Read und Deutscher Gebärdensprache. Die Apps X-D-E-P-O-T und Sound of Design werden durch entsprechende Bereiche in der Sammlung Online ersetzt und erscheinen in neuem Look. Damit können Besuchende das Angebot der Sammlung Online nicht nur zuhause, sondern ebenso in den Ausstellungsräumen wahrnehmen.
Auf Grundlage dessen wird es im Sommer eine begleitende Digitalausstellung geben, welche in Kooperation mit dem Deutschen Museum entsteht: Objekte der Häuser, welche beide dieses Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiern, werden einander gegenübergestellt. 

Die Sammlung Online soll stetig wachsen und ist im Rahmen des Projekts „Design inklusiv erleben“ entstanden. Mit dem Projekt bemüht sich die Neue Sammlung seit 2022 um barrierefreie sowie digitale Angebote. Jüngst werden die Besucher*innen bereits am Eingang der Design-Sammlung in Deutscher Gebärdensprache begrüßt: Ein Video im Loop zeigt den Museum Signer Kilian Knörzer auf einem lebensgroßen Bildschirm. Mit all diesen Angeboten kommt das Museum seinem Vorhaben einen weiteren Schritt näher: Gute Gestaltung allen zugänglich machen – ein Leitsatz, nach dem das Museum seit Gründungszeit handelt.


Öffnungszeiten:
Dienstag - Mittwoch: 10:00 - 18:00 Uhr
Donnerstag: 10:00 - 20:00 Uhr
Freitag - Sonntag: 10:00 - 18:00 Uhr
Montag: geschlossen

Weitere Informationen direkt unter: pinakothek-der-moderne.de

Eileen Grey S-Chair, 1938 André-Joseph Roattino (zugeschr.), Vastellar, Frankreich Foto / Photo: Die Neue Sammlung (Alexander Laurenzo)
22.05.2025 - 30.05.2027

100 JAHRE – 100 OBJEKTE. Zum 100-jährigen Bestehen der Neuen Sammlung

Pinakothek der Moderne

Barer Straße 40
80333 München