Ab dem 5. April 2025 würdigt das Museum für Sächsische Volkskunst der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) mit „Ostern im Jägerhof“ und der Sonderausstellung „Frauen machen Männel“ das regionale Handwerk. Im ganzen Museum stimmen Ostersträuße mit filigran verzierten Eiern, abwechslungsreiche Veranstaltungen und geschickte Volkskünstlerinnen und -künstler auf die Festtage ein. Zugleich beleuchtet die neue Schau im 2. Obergeschoss die oft übersehene Rolle von Frauen in der figürlichen Holzbearbeitung, die in Sachsen eine lange Tradition hat. Im März 2025 wurde ihr Handwerk als Teil des erzgebirgischen Kunsthandwerks von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt.
Die Tischlerei, Drechslerei, Schnitzerei und Spielzeugfertigung gelten eher als männlich geprägte Handwerke. Frauen waren jedoch schon immer maßgeblich an der Herstellung und Gestaltung von Engeln, Bergmännern und anderen „Männeln“ beteiligt, gerade in der erzgebirgischen Region. Die Sonderausstellung „Frauen machen Männel“ macht ihre Geschichten und ihren Beitrag zum kulturellen Erbe Sachsens sichtbar. Besucherinnen und Besucher können sich an Tischen in die Arbeitsatmosphäre einer Heimwerkstatt hineinversetzen und den Künstlerinnen und ihren Werken auf Augenhöhe begegnen. Die Präsentation vereint historische mit modernen und zeitgenössischen Objekten, um die Entwicklung und Kontinuität weiblicher Holzbildhauerei aufzuzeigen. Von Figuren und Figurengruppen der Seiffener Männelmacherin Auguste Müller (1847-1930), von denen das Museum knapp zwei Dutzend besitzt, spannt sich der Bogen über Gestalterinnen der DDR bis hin zur modernen Künstlerin Friedrike Curling-Aust (*1976), die eine eigene Variante des Männelmachens entwickelt hat und mit den traditionellen Schnitzereien in einen Dialog tritt. Neben einigen Dutzend Objekten aus der eigenen Sammlung des Museums veranschaulichen Leihgaben aus Grünhainichen, Seiffen und Olbernhau den Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Kathi Loch, Direktorin des Museums für Sächsische Volkskunst und der Puppentheatersammlung:
Mit ‚Frauen machen Männel‘ lenken wir die Aufmerksamkeit auch auf die Tatsache, dass Künstlerinnen im Museum für Sächsische Volkskunst bislang deutlich unterrepräsentiert sind. In unserer Dauerausstellung sind weniger als 3 Prozent der ausgestellten Werke einer konkreten weiblichen Urheberin zugeschrieben. Diese Ausstellung bietet die Gelegenheit, das Wirken von Frauen im Bereich der figürlichen Holzgestaltung sichtbarer zu machen, und ermöglicht damit auch einen neuen Blick auf die Vielfalt unserer Sammlung und der Volkskunst im Allgemeinen.
Patricia Werner, Geschäftsführerin der Ostdeutschen Sparkassenstiftung:
Die Sonderausstellung 'Frauen machen Männel' ist eine wichtige Gelegenheit, die bisher oft übersehene Rolle von Frauen in der figürlichen Holzkunst, die in Sachsen eine lange Tradition hat, zu würdigen und ihre Geschichten zu erzählen. Für das kulturelle Erbe Sachsens ist diese Ausstellung daher von großer Bedeutung und wir als Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Ostsächsischen Sparkasse Dresden freuen uns sehr, dieses wichtige Projekt zu unterstützen.
Öffnungszeiten:
Freitag - Sonntag: 10:00 - 17:00 Uhr
Weitere Informationen direkt unter: skd.museum