Die Ausstellung findet aus Anlass des Neubauvorhabens und des 60-jährigen Jubiläums des Vereins Haus am Lützowplatz statt und endet mit der Baufertigstellung.

Architektur bedingt unser Leben. Sie bietet Schutz, schafft Identität und beeinflusst die Wahrnehmung. Dem Miteinander ist sie eine Bühne und dem Einzelnen ein Maßstab zur Reflexion über das Selbst. Alles in ihr Geschehene hält sie unsichtbar fest. Sie speichert das Gute und das Unfassbare gleichermaßen.

Der Ausstellungstitel ist eine Reminiszenz an diesen Diskurs über die Erscheinungsformen von Architektur und die ihr eingeschriebene moralische Dimension. Ausgehend von einer Arbeit der israelischen Künstlerin Ariane Littman, die dem Unfassbaren der Vergangenheit des Hauses am Lützowplatz gewidmet ist, skizziert „Architecture & Morality“ die Geschichte des 1873 im Stil einer neoklassizistischen Stadtvilla erbauten Wohnhauses Lützowplatz 9, das durch nationalsozialistisches Unrecht 1940 erstmals zum Ausstellungshaus wurde. 


Ab 2024 realisiert der Verein Haus am Lützowplatz (HaL) einen Neubau, der das historische Ausstellungshaus um eine architektonische Juxtaposition erweitert und eine städtebauliche Planung der Internationalen Bauausstellung Berlin 1987 vervollständigt. Nach einem Entwurf des Berliner Architekten Edgar Döwe entsteht hinter dem Garten des HaL ein Punkthaus, das neben seiner Bestimmung als Wohnraum für Künstler*innen und der Gewinnung neuer Ausstellungsflächen auch eine lange vernachlässigte stadträumliche Situation heilt. Die aus diesem Anlass konzipierte Ausstellung „Architecture & Morality“ stellt das Neubauprojekt vor und wirft gleichzeitig einen Blick zurück auf die Anfänge der Institution.