Die AusstellungIt’s Just a Matter of Time im PalaisPopulaire der Deutschen Bank in Berlin nimmt Besucher*innen vom 10. April bis 18. August 2025 mit auf eine Reise durch die Zeit. Mit rund 30 künstlerischen Positionen folgen Liberty Adrien und Carina Bukuts, die Kuratorinnen der Ausstellung und des Portikus in Frankfurt, sich überlagernden Spuren der Zeit, Erinnerungen und historischen Aspekten. Diese verbinden sich assoziativ mit dem historischen Standort des PalaisPopulaire in Berlin und der wechselhaften Geschichte des Hauses, der Institutionen und Ideologien, die das Gebäude seit seiner Errichtung 1730 repräsentierte. Von einer königlichen Residenz über ein Museum und eine Kriegsruine bis hin zum legendären Operncafé und heutigen Kulturzentrum – das Gebäude bietet vielfältige Ansatzpunkte: „Jeder Raum, jeder Riss in der Fassade, die umliegenden Straßen, erzählen von den Menschen, die hier lebten und wirkten“, so Liberty Adrien und Carina Bukuts. Das Ausstellungsprojekt erhebt dabei nicht den Anspruch, Geschichte abzubilden oder umfassend darzustellen. Vielmehr soll der Vergangenheit wie einem Echo nachgespürt werden.

It’s Just a Matter of Time präsentiert Werke aus der Sammlung Deutsche Bank und internationale Leihgaben renommierter Künstler*innen wie u. a. Kai Althoff, Max Beckmann, Ayşe Erkmen, Felix Gonzalez-Torres, Shilpa Gupta, Petrit Halilaj, Rosemarie Trockel, Rachel Whiteread und Kandis Williams aus der Zeit von 1946 bis heute.

So setzt sich Max Beckmanns Lithografie King and Demagogue (König und Demagoge, 1946), eine frühe Arbeit aus der Sammlung Deutsche Bank, eindringlich mit den Folgen des Faschismus auseinander. Shilpa Guptas raumgreifende Installation For, In Your Tongue, I Cannot Fit (2023) erinnert mit vier Bücherregalen voller goldener Metallstelen an verfolgte und ermordete Autor*innen – eine subtile Verbindung zur Bücherverbrennung durch die Nationalsozialist*innen auf dem nahegelegenen Bebelplatz.

Die 1980er-Jahre, die Zeit um die deutsche Wiedervereinigung, sind vielfach spürbar: In Manfred Pauls Porträt der Operncafé-Clubberin Danny, in Cornelia Schleimes fotografischer Selbstinszenierung Auf weitere gute Zusammenarbeit, die 1993 auf der Grundlage ihrer Stasi-Akten entstand. Darüber hinaus thematisiert der Pariser Künstler Georges Tony Stoll die Aids-Krise, die in den 1990er-Jahren auch in Berlin schmerzhaft spürbar war. Von Verlust, Wandel und Abwesenheit sprechen weitere Werke wie die ganz aktuelle Installation der deutsch-amerikanischen Künstlerin Julia Phillips.

Diese Ausstellung lädt ein, die Geschichte des historischen Ortes, an dem sich das PalaisPopulaire befindet, als vielschichtigen Nachhall wahrzunehmen. „Nicht nur bedeutenden, auch vergessenen oder verdrängten Stimmen Gehör zu verschaffen, ist angesichts der aktuell weltweit bedrohten Demokratien ein zentrales Anliegen unseres Kunstengagements“, so Britta Färber, Leiterin Kunst und Kultur der Deutschen Bank. 

It’s Just a Matter of Time ist die dritte einer Reihe von Ausstellungen, für die in den letzten Jahren externe Kuratorinnen gebeten wurden, ihren subjektiven Blick auf die Sammlung Deutsche Bank zu richten. Im Rahmenprogramm finden Künstler*innengespräche, Führungen, Konzerte und Lesungen statt: palaispopulaire.db.com/events.


Öffnungszeiten:
Mittwoch: 11:00 - 18:00 Uhr
Donnerstag: 11:00 - 19:00 Uhr
Freitag - Montag: 11:00 - 18:00 Uhr
Dienstag: geschlosssen

Weitere Informationen direkt unter: palaispopulaire.db.com