In seiner neuen Foto-Ausstellung widmet sich das Stadthaus der faszinierenden Wissenschafts- fotografie. Sie kann Impulse setzen, die zum Verständnis für Umwelt und Natur beitragen. Die Insekten-Portraits von Nicole Ottawa (*1965) und Oliver Meckes (*1963) machen in ihrer überwältigenden Größe auch kleinste Details sichtbar: Dieser Maßstabwechsel erlaubt eine Entdeckungsreise in eine sonst unsichtbare Welt.

Es sind wundersame Wandlungen - Metamorphosen -, die eine Mehrzahl der Insekten und damit rund 70 % aller Tierarten auf unserer Erde durchlaufen! Rund eine Million Insektenarten sind bisher klassifiziert und beschrieben worden. Viele von ihnen verwandeln sich im Laufe ihres Daseins total. Schmetterlinge beispielsweise schlüpfen als Larven aus dem Ei, schälen sich während ihres Larvendaseins mehrfach aus ihrer durch Wachstum zu eng gewordenen Haut, verpuppen sich dann und schweben schließlich in ihrer endgültigen Größe und Gestalt durch die Luft. Bei anderen Insektenarten ähneln sich die Larven und die erwachsenen Tiere und man ahnt schon im Larvenstadium, was aus ihnen werden wird. Heuschrecken oder Libellen seien hier genannt.

Die Begeisterung für solche Metamorphosen nimmt die Diplombiologin Nicole Ottawa und den Fotografen Oliver Meckes vollständig gefangen. Verortet zwischen Wissenschaft und Kunst spüren sie den Verwandlungskünstlern mit akribischer Präzision nach. Sie haben sich auf das Fotografieren mit dem Raster-Elektronen-Mikroskop spezialisiert - Pioniere ihres Fachs! Die Ausstellung präsentiert auf 20 ein mal ein Meter großen Bildpaaren heimische und bekannte Insekten jeweils im Larven- und im adulten Stadium und beschreibt auch die teils konträren Lebensweisen der gezeigten Geschöpfe. Die Texte schrieb der Wissenschaftsjournalist Volker Arzt.

09.10. - 05.12.2021

Metamorphosen. Von der Larve zum Imago - Insekten im Großformat

Stadthaus Ulm

Münsterplatz 50
89073 Ulm