In Kooperation mit dem Internationalen Sommerfestival Kampnagel zeigt die Hamburger Kunsthalle ab August 2023 ein besonderes Projekt des libanesisch-amerikanischen Künstlers Walid Raad (*1967): Raad wird einen speziellen Parcours durch die Ausstellungsräume des historischen Gründungsbaus der Hamburger Kunsthalle gestalten. Bei den Alten Meistern beginnend verbindet und konfrontiert die Intervention die ausgestellten Kunstwerke in den Sammlungsräumen mit ausgewählten Objekten und eigenen Werken des Künstlers. Darunter sind angebliche Fundstücke aus dem Depot des Museums, Videoinstallationen und Objekte, wie unter anderem Teppiche und Pokale – die als Leihgaben aus dem Museum für Kunst und Gewerbe kommen. Historisch relevante Details und – teils bisher unbekannte – Fakten zur Sammlungsgeschichte werden herausgegriffen und mit aktuellen Ereignissen verwoben. Den Besucher*innen wird in teils wahren und teils fiktiven Narrationen eine ganz eigene Geschichte der Hamburger Kunsthalle erzählt. Während der Dauer der Ausstellung wird der Künstler die Besucher*innen zu ausgewählten Terminen in Performances durch die Sammlung der Kunsthalle führen.

Für sein Performance-Projekt wird der Künstler eng mit den Sammlungsleiter*innen der Hamburger Kunsthalle zusammenarbeiten. Seinen Eingriffen in die Räume gehen Recherchen zur Geschichte des Hauses und zur Sammlungshistorie voraus: Wer steckt hinter den Schenkungen? Welche Verbindungen lassen sich daraus ziehen?

Walid Raad (*1967 in Chbanieh im Libanon) lehrt an der The Cooper Union in New York, wo er auch lebt. Er nahm an der documenta 11 und 13 teil, hatte wichtige Einzelausstellungen im Museo Thyssen Bornemisza in Madrid (zuletzt Cotton Under My Feet (2021/2022), im Moderna Museet in Stockholm, im Stedelijk Museum Amsterdam, dem Louvre in Paris und dem MOMA in New York. Seine Werke befinden sich in zahlreichen internationalen Sammlungen, u.a. im MOMA, New York, der TATE Modern, London, dem Museo Reina Sofia, Madrid, dem MUMOK, Museum Moderner Kunst, Wien und der Hamburger Kunsthalle.