In der Geschichte der Kunst und Kultur Ungarns spielt Berlin eine besondere Rolle: Bereits vor dem Ersten Weltkrieg nutzten ungarische Künstler*innen die wachsende Metropole als Ausstellungsbühne,  um sich einem internationalen Publikum zu präsentieren. Nach einer gescheiterten Revolution 1919 und von reaktionären Kräften aus ihrer Heimat vertrieben, kamen sie an die Spree, wo sie einen Ort kreativer Freiheit fanden.

Die Berlinische Galerie würdigt mit der Ausstellung „Magyar Modern“ („Ungarische Moderne“) erstmals umfassend den ungarischen Beitrag zur Klassischen Moderne in der deutschen Hauptstadt. Sie erweitert den immer noch westlich ausgerichteten Kanon um die künstlerischen Leistungen Ostmitteleuropas: Das kosmopolitische Berlin der Weimarer Republik
war eine prägende Station im Werdegang der mehrheitlich noch jungen Künstler*innen. Zugleich bereicherten sie, als eine der größten ausländischen Künstler*innengruppen, die Berliner Avantgarde ganz wesentlich um neue und progressive Positionen.

Mit rund 200 Gemälden, Grafiken, Skulpturen, Fotografien, Filmen, Theaterentwürfen und Architekturzeichnungen ruft das Museum die engen Verbindungen der ungarischen Künstler*innen zu Berlin wieder in Erinnerung.