Das Städel Museum widmet dem frühen Kupferstich als künstlerischem Bildmedium eine eigene Ausstellung. Die Ausstellung zeichnet die Entwicklung des Kupferstichs von einfachen Anfängen zu immer anspruchsvolleren Schöpfungen nach. Zu sehen sind herausragende Blätter u. a. von Martin Schongauer, Wenzel von Olmütz oder Israhel van Meckenem sowie von frühen, anonymen Stechern wie dem Meister ES, dem Meister mit den Bandrollen oder dem Meister b(x)g. Den Abschluss bilden einige der ersten Kupferstiche des großen deutschen Renaissancekünstlers Albrecht Dürer.

Philipp Demandt, Direktor des Städel Museums, über die Ausstellung: „Die überaus seltenen frühen Kupferstiche geben nicht nur Einblicke in die Welt des Spätmittelalters. Sie spielen als gedruckte, vervielfältigte und verbreitete Bilder in der Kunstgeschichte eine eigene und folgenreiche Rolle. Das Städel Museum verfügt dank seines ersten Sammlungsinspektors Johann David Passavant über einen herausragenden Bestand. Unsere Ausstellung präsentiert anschaulich, wie sich der Kupferstich zu einem neuartigen, dynamischen Bildmedium entwickelte und so auch dem größten deutschen Renaissancekünstler, Albrecht Dürer, später zu Ruhm verhalf.“

Der Kupferstich zählt zu den ältesten Techniken des europäischen Bilddrucks. Das Tiefdruckverfahren entwickelte sich um 1430/1440 aus der Kunst des Gravierens von Metall in den Goldschmiedewerkstätten. An Ober- und Niederrhein, etwas später auch in Italien, begannen Goldschmiede und Maler, religiöse und weltliche Darstellungen in Kupferplatten zu stechen, die sie anschließend auf Papier abdruckten. Die vervielfältigten Bilder wurden für die private Andacht genutzt oder dienten als Vorlagenmaterial für Maler, Glasmaler und Bildhauer – oder andere Kupferstecher. Nach und nach entstand eine im Druck verbreitete neue Bilderwelt, deren Reiz auch heute noch in einer einfache