In ihren Installationen und Objekten thematisiert Ella Littwitz (*1982 in Haifa, Israel) die Beständigkeit, Legitimität und Überwindung von Grenzen sowie ihre geschichtlichen, kulturellen und politischen Bedeutungen. Der grundlegende Zweifel an Grenzen als unverrückbare Entitäten, die vom Menschen aufgrund bestimmter Überlieferungen, Mythen, politischer Interessen oder religiösen Überzeugungen errichtet werden, prägt dabei ihre Arbeitsweise.

Die Frage, wie ein Ort definiert wird, wie seine Grenzen aussehen und sich im Laufe der Zeit verändern, dient als Ausgangspunkt von Ella Littwitz‘ künstlerischer Praxis, die sich thematisch insbesondere mit den Grenzen zwischen Israel und den angrenzenden Gebieten auseinandersetzt. Die Objekte der Künstlerin sind Zeugnisse, sie tragen Spuren oder setzen sich gar aus ehemaligen, appropriierten Bestandteilen oder Nachbildungen territorialer Abgrenzungen zusammen. Durch die künstlerische Bearbeitung, Neuverortung und Umwandlung dieser Grenzmarkierungen, legt sie die Mechanismen politischer Konstrukte und überlieferter Narrative offen. Dabei interessiert sie sich insbesondere für die Brüche, die sich zwischen einem real existierenden und konzeptionell vorgestellten Ort und seiner Grenzen ergeben.

Entgegen dem scheinbar immerwährenden Interesse des Menschen Grenzen zu ziehen oder zu errichten, die Natur zu beherrschen und die ihn umgebende Landschaft zu kontrollieren, zeigt Ella Littwitz in ihren Objekten durch subtile Anspielungen und der Gegenüberstellung ideologischer Vorstellungen die immanente Unbeständigkeit dieser künstlich errichteten Barrieren auf.

Kuratiert von Christin Müller und Felix Ruhöfer.