Hohe Tannen, dichte Mangroven, bizarre Blütenstempel – die Pflanzenwelt bringt einzigartige Formen hervor. Eingebunden in komplexe und höchst sensible Ökosysteme sind Pflanzen auf vielfältige Weise mit der menschlichen Kultur verflochten. Ihre Betrachtung kann beruhigen, zum Nachdenken anregen oder starke Gefühle wie Beklemmung und Furcht auslösen.

Die Ausstellung „Grünzeug. Pflanzen in der Fotografie der Gegenwart“ greift dieses facettenreiche Thema auf. Sie stellt zeitgenössische Arbeiten vorwiegend aus der Fotografischen Sammlung vor, die das oft widersprüchliche Verhältnis von Menschen und Pflanzen im Medium der Fotografie verhandeln. Die sechs Fotograf*innen und Künstler*innen richten den Fokus nicht auf das Wilde und Ungezähmte in der Pflanzenwelt, sondern auf die Überformung durch den Menschen: sorgfältig geschichtetes Totholz im deutschen Schwarzwald, mit Plastikmüll belastete Mangrovenwälder in Indonesien und die botanischen Kulturen in den Tropen. Die Darstellungen entlarven vermeintlich archetypische Vorstellungen als kulturelle Prägungen und eröffnen Möglichkeitsräume, um die sich wandelnde Beziehung zwischen Menschen und Pflanzen neu zu denken.

Ingar Krauss, Ohne Titel, aus der Serie: HOLZ, Schwarzwald 2018 © Ingar Krauss
13.10.2023 - 22.01.2024

Grünzeug. Pflanzen in der Fotografie der Gegenwart

Berlinische Galerie

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