In der Ausstellung I see you – I don’t verhandeln die Künstlerinnen Nele Brönner, Līva Kandevica, Merete Kaatz und Anne-Sophie Mosch in ihren zeichnerischen Arbeiten Fragen der Wahrnehmung und Identität. Jede Position zeigt ihren eigenen, charakteristischen Zugang zum Medium, welches es erlaubt, sich auf spielerische Weise grundlegenden Themen zu nähern. Die verschiedenen Ansätze treten untereinander in einen Dialog und kommen schließlich auch in einem Gemeinschaftswerk zusammen: Die vier Künstlerinnen präsentieren das Ergebnis eines kollektiven Arbeitsprozesses sowohl in der Ausstellung als auch in Form eines Risoprint-Zines.
In unserer Gegenwart, die von Mustererkennung und digitalen Gesichtern geprägt ist, fängt die Arbeit von Anne-Sophie Mosch feinfühlig den Zeitgeist ein. Ein ganzes Spektrum an Emotionen wechselt sich in dem Ausdruck immer wiederkehrender Gesichter ab, während geometrische Formen kontinuierlich ein Schema andeuten.
Merete Kaatz handelt auf berührende Weise Themen emotionaler Verbundenheit und Entfremdung anhand der Disney-Figuren Elsa und Anna ab. Sie ergründet das Verhältnis zwischen dem Selbst und den Anderen und macht sich dabei selbst zur Akteurin ihrer Geschichten. In Nele Brönners Illustrationen begegnen uns Charaktere wie das Monkey Girl wieder, die in dem Schaffen der Künstlerin ein werkübergreifendes Leben führen. Emotionen wie Angst werden in ihren unterschiedlichen Aspekten betrachtet.
Leicht und unbekümmert wirken die Alltagsszenen, die Līva Kandevica in ihren Arbeiten abbildet. Bei genauerer Betrachtung entfalten die Figuren aber eine geheimnisvolle Aura: Wer sind sie und was treibt sie um?
Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit der Thikwa Werkstatt, dem Festival Comic Invasion Berlin und dem Colorama Project Space.