Mit einer konstellativen Ausstellung der Malerin und Zeichnerin Bettina van Haaren und des medial übergreifend arbeitenden Künstlers Wolfgang Folmer zeigt der Schauraum am Laboratorium eine ungewöhnliche Präsentation, die konventionelle Bildgrenzen und herkömmliche Wahrnehmungsauffassungen verschwimmen lässt.

Bettina van Haaren, Mitglied des Saarländischen und Deutschen Künstlerbundes sowie im bundesweiten und internationalen Ausstellungsgeschehen präsent, entwickelt in ihren Zeichnungen, Druckgrafiken und Malereien aus der motivischen Fragmentierung heraus ein hochkomplexes, gleichermaßen rätselhaft-verstörendes wie auch faszinierend-einnehmendes Zeichensystem, das Synthesen verschiedener lebensweltlicher Erfahrungskontexte visualisiert.

Der aus dem Saarland stammende Künstler Wolfgang Folmer zitiert in seinen Werken Aspekte von archetypischer Wirklichkeit, um sie zugleich in eine labile künstlerische Weltwahrnehmung bizarrer und fragwürdiger Situationsbeschreibungen zu überführen.

In ihren künstlerischen Formulierungen zeigen Bettina van Haaren und Wolfgang Folmer, trotz formaler Unterschiede, eine erstaunliche inhaltliche Analogie, aus deren Schnittmengen neue Bildpotenziale und hypothetische Erzählungen entstehen.

Bereits im Frühjahr 2022 gestalteten beide ein zeichnerisches Raumprojekt im Ausstellungs- und Projektraum Z3 Contemporaries, Schwäbisch Hall, bei dem der Ort mit linearen Narrationen gedehnt und durch mediale Berichterstattung zum Ukraine Krieg motivierte Wandzeichnungen in einen hoch emotionalisierenden Reflexionsraum verwandelt wurde.

Für den Schauraum am Laboratorium entwickeln Bettina van Haaren und Wolfgang Folmer erneut ein raumzeichnerisches Konzept, das neben großformatigen Wandzeichnungen zusätzlich rahmengebundene Zeichnungen und Druckgraphik integriert.

Am Dienstag, 30. August, findet um 19 Uhr ein Laboratoriumsgespräch mit Bettina van Haaren und Wolfgang Folmer statt.

Bettina van Haaren, 1961 in Krefeld geboren, absolvierte von 1981 bis 1987 ein Studium der Bildenden Kunst an der Kunsthochschule Mainz. Ihr Werk wurde in mehr als 90 Einzel- und über 130 Gruppenausstellungen in Europa, USA, Neuseeland und China gezeigt. 26 monografische Publikationen über die Künstlerin liegen vor. Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, darunter den Albert-Weisgerber-Preis der Stadt St. Ingbert. Mit ihren Werken ist sie in namhaften öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten. Seit 2000 lehrt sie als Professorin für Zeichnung und Druckgraphik an der Technischen Universität Dortmund.

Wolfgang Folmer, 1960 in Merzig/Saar geboren und in Großrosseln aufgewachsen, studierte nach Berufsausbildungen an der Freien Kunstschule Stuttgart und an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Seit 1996 arbeitet Folmer als freier Künstler und ist als Dozent an unterschiedlichen Hochschulen tätig; seit 2021 ist er Lehrbeauftragter an der Technischen Universität Dortmund. Wolfgang Folmer arbeitet medial übergreifend in Zeichnung, Malerei, Druckgraphik, Bildhauerei, Video wie auch Fotografie und realisierte Großprojekte im öffentlichen Raum. Neben zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen wurde die Arbeit von Wolfgang Folmer mit Preisen und Stipendien u.a. in Schweden, Spanien, den USA, Argentinien, der Schweiz und China ausgezeichnet.


Öffnungszeiten:
Montag - Freitag: 10:00 - 17:00 Uhr
Sonntag: 14:00 - 18:00 Uhr

Weitere Informationen direkt unter: institut-aktuelle-kunst.de

Motiv-Einladung_Bettina van Haaren Wolfgang Folmer
03.07. - 30.08.2022

Bettina van Haaren & Wolfgang Folmer: Du wirst schon sehen – ich atme kaum

Laboratorium - Institut für aktuelle Kunst im Saarland

Choisyring 10
66740 Saarlouis