Im Sommer 2022 startete das Ausstellungsprojekt. Künstlerinnen und Künstler aus dem Kunstverein Trier Junge Kunst, sowie durch sie ausgewählte Kolleg:innen aus dem Programm des Kunstvereins begaben sich auf Forschungsfahrt in die Tiefen großer Sammlungen ostdeutscher Kunst der DDR-Zeit, sowie in die Weiten von Exponaten des Naturkundemuseums Chemnitz. Unter dem Eindruck der Expeditionen in die Sammlungen wurden aktuelle eigene Werke mit ausgewählten Sammlungsstoffen zu "Objektpaaren" der Ausstellung: Nicht ideologisch - vielleicht sogar alogisch -, jedenfalls in künstlerischer Selbstbestimmung wurde diese Auswahl aus den Beständen zu einer Erweiterung der gegenwärtig künstlerischen Arbeit. Zwischen Dezember 2022 und Februar 2023 entstand so eine sehenswerte Ausstellung auf rund 700 qm in den Hallen des ehemaligen Warenkaufhauses Tietz in der Chemnitzer Innenstadt.

Der initiierte künstlerische Auftrag bewirkte durch Neubewertung von musealen Exponaten aus künstlerischen und naturkundlichen Beständen der Stadt Chemnitz gemeinsames Handeln und neue, nachhaltige Verbindungen zwischen Ost und West, aber auch in der Museumsetage in Chemnitz selbst wurde die Bindungsmöglichkeit von naturkundlichen und künstlerischen Objekten nachhaltig wirksam sichtbar.

Nachdem der Findungs- und Präsentationsprozess im Vorfeld der Ausstellungen für den prozessualen Mehrwert sorgte, steht nun mit der zweiten und letzten Ausstellungsstation in der Trierer Tuchfabrik der Abschluss des Projektes an. 

Für die Ausstellung REFLEKTOR II übernimmt Mathias Lindner, Direktor der Neuen Sächsischen Galerie, seinerseits durch die intensive Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Trier Junge Kunst mit neuen Sichtweisen auf "seine" Sammlung konfrontiert, die Auswahl aus den eigenen Sammlungsbeständen, sowie in enger Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen aus der Sammlung von Objekten des Museums für Naturkunde Chemnitz.

Seien wir gespannt auf Zuordnungen: Persönlich, fachlich, aus der eigenen Geschichte geprägt und mit allen Erfahrungen des Ausstellungsprojektes in Chemnitz versetzt.

Gezeigt werden Arbeiten von Sebastian Böhm, Thoralf Knobloch, Markus Bydolek, Claus Stolz, Britta Deutsch, Barbara Dörffler, Jáchym Fleig, Armin Hartenstein, Klaus Maßem, Verena Freyschmidt, Werner Müller, Martin Streit, Stefan Philipps, Richard Mackness, Katharina Worring, Yasmin Alt sowie aus den Sammlungen der Neuen Sächsischen Galerie (NSG) und des Museums für Naturkunde Chemnitz.

P.S.: Dass es für die Zusammenarbeit zwischen Trier und Chemnitz gute Gründe gibt, hat eine Präsentation aus den NSG - Beständen zum Karl-Marx-Jahr in Trier bereits 2018 gezeigt. In Erweiterung dieses Projekts geht es heute um eine konkrete und tatsächliche Begegnung der Werke aus verschiedenen Sammlungen und Generationen, sowie um ihre Sprachfähigkeit über politische System- und Kunsttraditionsgrenzen hinweg.


Öffnungszeiten:
Dienstag - Mittwoch: 14:00 - 17:00 Uhr
Donnerstag: 17:00 - 20:00 Uhr
Freitag - Sonntag (Feiertage): 11:00 17:00 Uhr
Montag: geschlossen

Weitere Informationen direkt unter: tufa-trier.de