Geboren 1967 in Tours, 2013 in Marseille verstorben, zentriert Cristof Yvoré über zwanzig Jahre lang seine Bilder um wenige Themen: Stillleben oder Details von Innenräumen. Wie aus der Erinnerung gemalt, sind diese Gemälde bar jeden Wunsches nach naturalistischer Wiedergabe des gewählten Ausschnittes oder Gegenstandes. Ein Lichtfleck an der Wand eines Raumes, die Falten eines zugezogenen Vorhangs, ein Tisch mit einer Vase darauf, leer oder gefüllt mit Blumen aller Formen und Farben. Ein wiedererkennbarer Alltagsgegenstand wird auf seine einfachste Ausdrucksform reduziert.

»Jedes Gemälde ist ein einzigartiges Ereignis, das sich nicht wiederholen kann.«  Cristof Yvoré

Für Cristof Yvoré ist die Beschäftigung mit dem Stillleben in erster Linie eine Auseinandersetzung mit der Malerei und dem malerischen Ausdrucksmittel an sich. »Ich führe keine Voruntersuchungen durch, ich schaue mir keine Abbildungen an, ich kopiere keinen Modus, ich erinnere mich einfach an einen zuvor beobachteten Gegenstand«, erklärte er einmal.

Heute befinden sich Yvorés Werke unter anderem in den Sammlungen des Bronx Museum of the Arts, des Fonds Regional d‘Art Contemporain in Marseille und des Hudson Valley for Contemporary Art in New York.

»Ich glaube, dass nichts abstrakter, unwirklicher sein kann als das, was wir tatsächlich sehen.« Giorgio Morandi

Im Kunstforum der TU Darmstadt hat die Malerei einen hohen Stellenwert. Von März bis Juli 2019 widmete sich die Ausstellung »Susannah Martin JUST NATURE« den Werken der amerikanischen Malerin Susannah Martin, die erstmals in diesem Umfang im Rhein-Main-Gebiet gezeigt wurde. Freiheitsentwürfe, die sich im Verhältnis von Mensch und Natur ausdrücken, sind das große Thema dieser Künstlerin. Die Ausstellung »Cristof Yvoré STILL LIFE« präsentiert vom 12. November 2022 bis 26. März 2023 einen französischen Maler, der – scheinbar – in nicht größerem Kontrast zu Susannah Martin stehen könnte: Seine ruhigen Gemälde sind stets menschenleer. Es sind die einfachen, alltäglichen Dinge im Inneren des Hauses, die sich vorrangig als Motive wiederfinden. Ist es bei Susannah Martin das kunsthistorische Thema des »Akts in der Landschaft«, sind es bei Cristof Yvoré das klassische »Stillleben« und das »Interieur« um die sich seine Malerei bewegt.