Mit der Videoinstallation „Sans histoire“ gewann die Künstlerin den mit 7.000 Euro dotierten Preis. Maya Schweizer setzt der in der Ausschreibung gestellten Frage „Was jetzt? Von Dystopien zu Utopien” ein offenes „Ohne Geschichte” entgegen. Die konzep­tionelle wie künstlerische Vision, die Maya Schweizer in ihrer Arbeit entfaltet, hat die Jury begeistert: „In Maya Schweizers Arbeit wird die Frage ‚Was jetzt?‘ multidimensional beantwortet: Statt einfacher Antworten lädt ‚Sans histoire‘ dazu ein, Narrative gesellschaftlicher Realitäten und vielfältig zusam­mengesetzte Utopien zu hinterfragen. Gerade das Spannungsfeld aus individuellem und kollektivem Handeln wird in ihrer Arbeit fokussiert. Somit greift Maya Schweizer eine entscheidende Frage­stellung unserer Gegenwart auf, nämlich die nach gesellschaftlicher und individueller Verantwortung für unsere Zukunft.“

Neben dem preisgekrönten Werk zeigt die Ausstellung „Sans histoire“ drei weitere experimentelle filmische Installationen aus den Jahren 2012, 2019 und 2020. Maya Schweizer verwebt darin Fragmente der Erinnerung und Spuren des Vergessens. So entstehen aus Texten, Tönen und Bildern bewegte Gedankenströme, die sich aber nicht zu Erzählungen zusammenfügen. Die Ausstellung erkundet das individuelle und kollektive Gedächtnis und greift Wasser als Sinnbild in den einzelnen Werken auf, das diese vereint.

Der Dagesh-Kunstpreis wird zum dritten Mal vergeben. Die Preisträger*innen waren 2019 Liat Grayver, Yair Kira und Amir Shpilman sowie 2021 Talya Feldman. Der Dagesh-Kunstpreis und die Ausstellung im JMB werden durch eine Förderung der FREUNDE DES JMB ermöglicht.


Öffnungszeiten: 
Montag - Sonntag: 10:00 - 19:00 Uhr 

Weitere Informationen direkt unter: jmberlin.de

Maya Schweizer, Sans histoire, 2023, Video still; © VG Bild-Kunst, Bonn 2023
05.05. - 27.08.2023

Sans histoire

Jüdisches Museum Berlin

Lindenstraße 9–14
10969 Berlin