Tierisch Rot — das sind Purpur, Scharlach und Karmin. So lauten die klangvollen Namen von einst bedeutsamen roten Farbstoffen und -töne tierischen Ursprungs. Das Purpur der Mittelmeerschnecken demonstrierte im Altertum weltliche und kirchliche Macht. Der Name Karmin steht für die vom amerikanischen Kontinent eingeführte Cochenille-Schildlaus und ihren Farbstoff. Er verdrängte im 16. Jahrhundert eine aus Kermesläusen der Alten Welt gewonnene Farbe, das prestigeträchtige Scharlachrot. Längst beherrschen synthetische Mittel den Farbstoffmarkt.

Die Ausstellung gibt einen Überblick über die Geschichte der roten Farbstoffe tierischen Ursprungs und zeigt, wo heute noch Läuse für Farbe gezüchtet werden und wie das Färben mit Purpur in Europa wiederentdeckt wurde.