Andreas Feininger (1906-1999) gilt als einer der einflussreichsten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Als ältester Sohn des berühmten Malers Lyonel Feininger in Paris geboren, gehört er zu einer Künstlergeneration, die in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg die Fotografie als künstlerisches Medium für sich entdeckte und eine neue fotografische Sehweise entwickelte. Klarheit, Einfachheit und Organisation sind für ihn die Grundprinzipien seiner Arbeit. Wie kaum ein anderer versteht er es, Bildinhalte mit strengen formalen Kriterien wie Perspektive und Komposition zu verknüpfen.

Die Architektur und das Leben seiner Wahlheimat New York haben ihn über die Jahrzehnte hinweg fasziniert. Immer wieder hielt er die Skyline von Manhattan, die Straßenschluchten, die Wolkenkratzer, die Brücken und die Hochbahnen in atmosphärisch dichten Bildern fest. Seine Ansichten der Metropole zählen heute zu den Klassikern der Fotografiegeschichte.

Feininger absolvierte zu Beginn der Zwanzigerjahre am Bauhaus in Weimar eine Ausbildung zum Kunsttischler. Im Anschluss studierte er Architektur, in dieser Zeit entwickelte sich sein auch sein Interesse für Fotografie. Nach Abschluss seines Studiums arbeitete er als Architekt unter anderem in Paris bei dem berühmten Architekten Le Corbusier. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs emigrierte Feininger nach New York. Dort arbeitete er zunächst als freischaffender Fotograf, wurde aber bereits 1943 als Bildredakteur beim legendären LIFE-Magazin angestellt. Nachdem er das Magazin 1962 verließ, veröffentlichte er zahlreiche Fotolehrbücher, die inzwischen zu den Standardwerken der Fotografie zählen. Besonders interessierte sich Feininger für die technischen Aspekte der Fotografie: Die Teleobjektive für seine Kameras konstruierte er zum Teil selbst.

In der Ausstellung im Bröhan-Museum werden circa 90 Schwarzweiß-Fotografien gezeigt.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Zeppelin Museum Friedrichshafen.