Wenn wir dem Wasser zuhören würden, was würde es uns erzählen? Die Ausstellung Vibrant Waters richtet alle Sinne auf das Element Wasser und untersucht dessen Nutzung für die fotografische Bildproduktion. Wasser wird historisch und aktuell in großen Mengen für die Fotografie eingesetzt, u.a. bei der Förderung von Edelmetallen und Seltenen Erden, in der Halbleiterindustrie oder zur Kühlung von Serverfarmen. Zu sehen sind künstlerische Positionen, die das extraktivistische Verständnis des Elements als Rohstoff hinterfragen.

Gleichzeitig bezieht die Ausstellung einen dekolonialen Blick auf das Wasser ein. In nicht-westlichen Kosmologien ist die Lebendigkeit aller Materie grundlegend für das Verständnis einer gegenseitigen Verbundenheit. Wasserkörper stehen in einem interdependeten Verhältnis zu allen anderen Körpern. Die in der Ausstellung präsentierten Arbeiten lassen das Wasser als lebhafte, soziale und ästhetische Kraft in Erscheinung treten. Sie dokumentieren, wie es Gemeinschaften im Widerstand gegen den Verlust von Lebensgrundlagen zusammenbringt, untersuchen Methoden der Bildproduktion, die auf der mehr-als-menschlichen Zusammenarbeit mit Flüssen aufbaut oder spekulieren über posthumane Wesen, die über toxische Gewässer wachen.

Aktuelle gesellschaftliche Themen aufzuzeigen und zeitgenössische künstlerische Tendenzen der Fotografie zu präsentieren, ist schon immer fester Bestandteil der programmatischen Ausrichtung des Photoszene-Festivals. Aufbauend auf dem das diesjährige Festival vorbereitenden Think-Tank "We Do/Are Photography", der im Oktober 2022 in Köln stattfand, wurden mit den Photoszene Co-Labs! kuratierte Ausstellungen in Kooperation mit der freien Szene Kölns und eingeladenen Kurator:innen entwickelt. Die Photoszene freut sich für die Ausgabe 2023 eng mit der Temporary Gallery und der Gemeinde Köln, Gold + Beton, Labor, Mouches Volantes und der Michael Horbach Stiftung zu kollaborieren.

Die Photoszene Co-Labs! reflektieren den Klimawandel mit einem spezifischen Fokus auf die Ressource Wasser in einer Gruppenausstellung in der Temporary Gallery, kuratiert von Nada Rosa Schroer. Sie bilden Deutung und Bedeutung von Körperbildern in einer kuratorischen Konzeption von Donja Nasseri in den vier Kunsträumen am Ebertplatz – Gemeinde Köln, Gold + Beton, Labor und Mouches Volantes – ab. Und sie zeigen die Veränderung fotografischer Bilder unter dem Einfluss fortschreitender Digitalisierung und Technologisierung in den Kunsträumen der Michael Horbach Stiftung – der ersten Ausstellung der Photoszene, die sich aus einem Open Call entwickelt hat und von einer Jury ausgewählt wurde, kuratiert von Dana Bergmann und Alexander Hagmann.

Mit Arbeiten von Seba Calfuqueo, Felipe Castelblanco mit Ñambi Rimai Media Collective und Lydia Zimmermann, Carolina Caycedo, Beate Gütschow, Mitsutoshi Hanaga, Olga Holzschuh, SU Yu Hsin, Lito Kattou, Clara Kulemeyer, Optics Division of the Metabolic Studio (Lauren Bon, Tristan Duke, and Richard Nielsen) und Lara Tabet.


Öffnungszeiten:
Dienstag - Freitag: 16:00 - 20:00 Uhr
Samstag - Sonntag: 12:00 - 18:00 Uhr
Montag: geschlosse

Weitere Informationen direkt unter: temporarygallery.org

Lito Kattou, San, Point Centre for Contemporary Art 2018. Skins & Feathers VIII, 2018 (Detail) © Nikos Alexopoulos
12.05. - 11.06.2023

Vibrant Waters. Photoszene Co-Labs!

Temporary Gallery – Zentrum für zeitgenössische Kunst

Mauritiuswall 35
50676 Köln