WELCHE MODERNE? stellt mit „Les maitres populaires de la réalité“ eine Ausstellung ins Zentrum der Betrachtung: 1937 zeigte die Schau während der Weltausstellung in Paris unter anderem Werke von Henri Rousseau, Séraphine Louis, André Bauchant und Camille Bombois. Sich selbst hatten die Künstler*innen nie als einheitliche Gruppe verstanden, galten jedoch als populäre Gegenbewegung zu anderen Stilen wie beispielsweise der Klassischen Moderne, zu deren Vertreter*innen sie wiederum in engem Austausch standen. Nachdem die Aufmerksamkeit im Anschluss an die Weltausstellung wieder abgeklungen war, galten die meisten der dort gezeigten Künstler*innen und ihre Arbeit als „naive“, „moderne Primitive“ oder „Outsider Art“.

In etwa 100 Werken aus den Privatsammlungen der Kunstsammlungen Chemnitz (Sammlung Gunzenhauser), des Sprengel Museum Hannover (Sammlung Sprengel), der Sammlung Zander und internationalen und nationalen Leihgaben präsentiert die Ausstellung „Welche Moderne?“ Verbindungen und Verflechtungen bekannter Vertreter*innen der Klassischen Moderne. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf Bildvergleichen, sondern auf Ähnlichkeiten und Unterschieden zu anderen wichtigen Strömungen wie etwa dem Surrealismus. Beispiele fotografischer und cineastischer Ästhetik sowie Zeitdokumente machen den Rundumschlag der Moderne komplett. Die Werkauswahl ermöglicht eine neue Lesart der Entwicklungen moderner Kunst.