Mit Arbeiten von Susanne Hefti, Christian Kasners, Jiwon Kim, Jens Klein,
Alina Schmuch & Franca Scholz, Joscha Steffens, Andrzej Steinbach, Malte Wandel

Das Haus am Kleistpark und die Wüstenrot Stiftung zeigen vom 12. Januar bis zum 8. März 2020 neue Arbeiten junger Künstler_innen, die im Rahmen der Dokumentarfotografie Förderpreise 11 und 12 entstanden sind. Die Ausstellung vereint vielfältige Arbeiten, für die sich die Fotograf_innen mit der politischen und sozialen Verfasstheit unserer Welt auseinandersetzten. Methodisch, formal und technisch loten sie auf die auslaufenden Grenzen einer fotodokumentarischen Wirklichkeit aus. Inhaltlich stehen Geschichte und Gegenwart von Migrationsbewegungen, politische Bruchlinien des 21. Jahrhunderts sowie die Auseinandersetzung mit dem Individuum im Fokus.

Der Dokumentarfotografie Förderpreis der Wüstenrot Stiftung ist die bedeutendste Auszeichnung dieser Art in Deutschland. Er richtet sich an Fotograf_innen, die sich mit Themen der realen Lebenswelt beschäftigen und mit zeitgenössischen Mitteln die Repräsentationsfunktion der Fotografie immer neu definieren.

In ihrer Multimedia-Installation Kosovo – A Truly Non-A rmative Research beschäftigt sich Susanne Hefti (*1984, lebt in Zürich) mit den sozialen, wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen des Kosovo-Konflikts. In ihrer Arbeit widmet sie sich den Konsequenzen, die die überstürzte Einführung des Kapitalismus und die Liberalisierung der Märkte nach dem Zerfall Jugoslawiens für die Gesellschaft des Kosovo bedeuten. Ihre Aufnahmen von nur scheinbar gewöhnlichen Tankstellen am Straßenrand sind Symptom und Schauplatz dieser Verwerfungen.

Mit seiner Arbeit Nová Evropa setzt sich Christian Kasners (*1983, lebt im Ruhrgebiet und Leipzig) mit den historischen Hinterlassenschaften und politischen Erwartungshaltungen der Bürger in Tschechien und deren Auswirkungen auf die Idee eines vereinten Europa auseinander.In der Stadtlandschaft und ihrer Möblierung, auf politischen Plakaten und Werbetafeln, in Konsumartikeln und der Nutzung des öffentlichen Raums manifestieren sich gegensätzliche ideologische und politische Ideen. Einen Widerhall nden Kasners Fotografien in einer Textarbeit, die pointiertverschiedene Vorstellungen der europäischen Idee seit dem 19. Jahrhundert vorstellt.

Mit Jiwon Kim (*1982, lebt in Berlin) begeben wir uns auf die Suche nach dem Paradies. Ein flüchtiger Bekannter der Künstlerin benennt Costa Rica als absolut schönsten Ort der Welt. Daraufhin reist Kim für ihre Arbeit Paradise Complex in das mittelamerikanische Land. Sie findet inden Landschaften real gewordene Idealvorstellungen ebenso wie abgründige Ausformungen der Paradiessehnsucht. Diese bersetzt sie in eine poetische und humorvolle Installation aus Fotografien, einer Videoarbeit in einem Surfbrett und bedruckten Kaffeebechern.


Ausstellungseröffnung, Samstag 11.1.2020, 17-21 Uhr,
Einführung durch die Kuratorinnen Christin Müller und Stefanie Unternährer Ausstellungsrundgang, Sonntag 12.1.2020 und Sonntag 8.3.2020, jeweils 15 Uhr mit Künstler_innen und Kuratorinnen

12.01. - 08.03.2020

DF 11/12: Dokumentarfotografie Förderpreise der Wüstenrot Stiftung

HAUS am KLEISTPARK

Grunewaldstr. 6-7
10823 Berlin