Die Grafikstiftung Neo Rauch wurde 2012 von Kunstbegeisterten in Aschersleben gegründet. Am 1. Juni 2012 präsentierte die Stiftung erstmalig in den museumseigenen Räumen im Bestehornpark eine Auswahl grafischer Werke des in Leipzig arbeitenden Maler und Grafikers Neo Rauch. Neo Rauch wuchs in Aschersleben auf und gibt mit jeweils einem Exemplar seiner grafischen Editionen ein Geschenk an seine Heimatstadt. Die Stiftung wurde gemeinsam mit der Stadt Aschersleben, Neo Rauch, Gerhard Harry Lybke und Kerstin Wahala gegründet.

Mit Gründung der Grafikstiftung Neo Rauch als  Museum erlangte die Druckgrafik eine neue Aufmerksamkeit und gewinnt für Neo Rauch in Form einer wachsenden Sammlung zunehmend an Bedeutung. Die Grafikstiftung hat sich in der Museumslandschaft Sachsen-Anhalts inzwischen fest etabliert. Im Zusammenhang der Präsentation der Werke konnte 2022 ein bisher nicht vorhandenes, neues und hochwertiges Lichtkonzept geplant und umgesetzt werden.

Nunmehr feiert die Stiftung ihr zehnjähriges Jubiläum mit einer ganz besonderen Ausstellung NEO RAUCH Der Bestand Druckgrafik seit 1988. Erstmals werden alle druckgrafischen Arbeiten des Leipziger Künstlers aus den Jahren 1988 bis 2022 in einer umfassenden Schau der Öffentlichkeit präsentiert. Gezeigt werden alle Grafiken aus dem Konvolut der Stiftung, im Vorfeld der Ausstellung getätigte Neuankäufe, Leihgaben durch die Sammlung Deutsche Bank sowie bisher selten gezeigte  Blätter der frühen Jahre. Die chronologisch geordnete Ausstellung umfasst 155 Lithografien, Radierungen und Siebdrucke. Ebenso die  Drucktechnik, welche auf faszinierende Weise die Entwicklung der künstlerischen Bildsprachen und die verwendeten Techniken im grafischen Schaffen des Künstlers aufzeigt. Die Blätter aus den Jahren 1988 bis 1993 entstanden zum Teil an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Danach folgten ausstellungsbezogene Arbeiten wie Entwürfe für Plakate, aber auch Illustrationen, Buchumschläge, Neujahrsblätter sowie Beiträge zu  Mappen.  Einen besonderen Stellenwert nehmen ab 2011 die Lithografien ein. In dieser Zeit gewinnt die Druckgrafik zunehmend an Bedeutung für den  Maler. Der Lithografiestein als Medium, das die zu druckenden Bilder und Zeichnungen enthält, wird im Atelier  zu seinem Begleiter. Die drei jüngsten Arbeiten, die ihre ganz eigene Geschichte erzählen entstanden 2022 und kommen frisch aus den Werkstätten in Leipzig.

Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums erscheint im E. A. Seemann Verlag ein neuer Katalog zum druckgrafischen Werk des Künstlers von 1988 bis 2022. Neben dem aktualisierten Werkverzeichnis wird die Publikation begleitet mit Texten von Brett Littman und Silvia Käther, sowie einem Interview von  Dr. Doris Apell-Kölmel mit dem Maler zum grafischen Frühwerk. Der Katalog beinhaltet ebenso ein Gespräch mit Wolfgang Büscher über Heimat und Verwurzelung.

Wir bedanken uns beim Land Sachsen-Anhalt und bei der Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt für die Projektförderung des Lichtkonzeptes zum Erhalt und Ausbau der Museumslandschaft.


Öffnungszeiten:
Mittwoch – Sonntag:
März bis Oktober: 11:00 - 17:00 Uhr
November bis Februar: 10:00 - 16:00 Uhr

Weitere Informationen direkt unter: grafikstiftungneorauch.de