Das Josef Albers Museum Quadrat Bottrop eröffnet am 19. Oktober 2022 seinen Erweiterungsbau mit der Sonderausstellung „Josef Albers. Huldigung an das Quadrat“. 

Mit der großen Ausstellung „Josef Albers. Huldigung an das Quadrat“ eröffnet das Josef Albers Museum Quadrat Bottrop seinen Erweiterungsbau. Die Ausstellung mit zahlreichen hochkarätigen Leihgaben aus internationalen Museen würdigt den 1888 in Bottrop geborenen Josef Albers als einen der wichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts. 

Den Neubau entwarf das renommierte Schweizer Architekturbüro Gigon/Guyer. Die neue räumliche Lösung ermöglicht es dem 1976 eröffneten Bottroper Museum erstmals, zeitgleich Sonderschauen und die Sammlung von Josef Albers zu zeigen. 

Josef Albers‘ berühmte Serie Homage to the Square umfasst rund zweitausend Ölgemälde, auf de-nen durch die einfache Form des Quadrats die Komposition in den Hintergrund tritt und den Farben die Bühne überlässt – eine Hommage an Form und Farbe. 

Die Sonderausstellung „Josef Albers. Huldigung an das Quadrat“ widmet sich ganz diesem außer-gewöhnlichen Werkzyklus, an dem Albers (*1888 in Bottrop – †1976 in New Haven, Connecticut) seit 1950 bis zu seinem Tod arbeitete. Die Huldigungen wurden zu seinem Markenzeichen. In Bottrop werden ab Herbst rund 90 künstlerisch herausragende Beispiele in acht Ausstellungskapiteln zu sehen sein. Darunter sind zahlreiche Leihgaben von internationalen Museen, wie dem Museum of Modern Art, dem Metropolitan Museum und dem Whitney Museum aus New York. Ergänzt wird die Auswahl durch weitere wichtige Werke von Paul Cézanne (Der Steinbruch Bibémus aus dem Museum Folkwang), Giorgio Morandi, Ad Reinhardt und Donald Judd – Künstler, deren Werk eng mit dem von Josef Albers verbunden ist. 

„In visueller Wahrnehmung wird eine Farbe beinahe niemals als das gesehen, was sie wirklich ist, das heißt als das, was sie physikalisch ist. Dadurch wird die Farbe zum relativsten Mittel der Kunst“ (Josef Albers). Wir sehen also keine Farbe als sie selbst, sondern jede zeigt sich immer im Aus-tausch mit anderen. Diese Erkenntnis machte Albers zur Grundlage seiner Quadrat-Serie, wobei es dem Publikum obliegt, die Beziehung der Farben zueinander bei der Betrachtung in Bewegung zu setzen. 

Dr. Heinz Liesbrock, Direktor des Josef Albers Museums Quadrat Bottrop und Kurator der Aus-stellung: „Josef Albers steht für eine Kunst, die neu zu sehen lehrt. Lange wurde sein Ruf als über-ragender Künstler überdeckt von seiner Berühmtheit als Lehrer, der seine Anfänge am Bauhaus hatte. In den 60er Jahren änderte sich diese Sichtweise durch eine neue Wertschätzung, die von jüngeren amerikanischen Künstlerinnen und Künstlern der späteren Minimal- oder Konzeptkunst ausging, wie etwa Donald Judd, Agnes Martin, Ad Reinhardt oder Frank Stella. Insbesondere die Bildserie Homage to the Square war für sie ein Ausgangspunkt in ihrer Suche nach einer künstleri-schen Sprache, die sachlich, reduziert und reflektiert sein sollte.“ 

Zu sehen sind Werke aus verschiedenen Jahrzehnten, die die Entwicklungsstadien dieser für die Kunst nach 1945 zentralen Werkserie nachzeichnen: Werke von Albers aus der Vorgeschichte von Homage to the Square aus den 1940er Jahren, das erste Homage aus dem Sommer 1950 sowie Arbeiten aus den folgenden 25 Jahren bis zum Tod des Künstlers. So wird deutlich, wie sich über die Jahre Albers‘ Empfinden für die Farbe und sein konkreter Umgang mit der Stofflichkeit der Farbe verändert. Es zeigt sich die Entwicklung einer genuinen Sprache der Malerei, unabhängig von allen Ismen. 

Katalog zur Ausstellung Begleitend zur Ausstellung erscheint die Publikation Josef Albers. Huldigung an das Quadrat. Ein Beitrag zur Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts. Sie nimmt Albers in den vielen Impulsen in den Blick, die er früh in Europa und später in Mexiko empfangen hat und vermisst zugleich die vielschich-tige Wirkung seiner Kunst in den USA und Europa seit den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Der von Heinz Liesbrock herausgegebene Katalog enthält Beiträge von Jeannette Redensek, Gott-fried Boehm, Margit Rowell, Donald Judd u.a. Gestalter der Publikation ist Prof. Ingo Offermanns. Der Katalog erscheint im Verlag Hatje Cantz, ca. 240 Seiten, 180 Abb., dt./engl. Ausgaben.