Es tropft. Körperwärme trifft auf eine Skulptur aus Eis. Lebendige Wirklichkeit bringt eine Fiktion zum Schmelzen. Die Performance Tiresias von Cassils zeigt, dass Menschen fluide Wesen sind. Doch unsere (westliche) Kultur fordert Festlegung. Wir leben in einer Welt der Marken, die alles – auch uns – unter das Dach des Labelling zwingt. Ob im öffentlichen Leben oder auf privatem Terrain: Eine klare Identität ist gefordert.

Die Ausstellung FLOAT stellt diesem kulturellen „Druck-Raum“ das entspannende Konzept des Dazwischen entgegen. Denn Realität ist: Wir sind komplexer und vielfältiger, als Labels suggerieren. Leben ist ein Prozess, der sich statischen Fixierungen grundsätzlich entzieht.

Elf national und international renommierte Künstler*innen bringen auf Basis individueller Erfahrungen und Reflexionen neue Impulse in festgefahrene Diskurse. Statt Herkunft, Geschlecht, Kultur- und Kunstbegriffe festzulegen, setzen sie auf Unschärfen, Vieldeutigkeit und fließende Übergänge. Die Künstler*innen stellen sich mit ihrem Schaffen, ihrer Person, ihrer Biografie und den von ihnen gewählten Medien einer eindeutigen Kategorisierung entgegen. Die Ausstellung wird am Sonntag, 26. März, um 14 Uhr eröffnet.

Beteiligte Künstler*innen:
Cassils | Ji Su Kang-Gatto | Kapwani Kiwanga | Guda Koster | Murat Önen | Asl? Özçelik | Nina Paszkowski | Christiane Peschek | Johanna Reich | Marleen Rothaus | Lerato Shadi

Das Projekt wird gefördert durch die Stiftung Niedersachen, die Volksbank Celle und die VR Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Norddeutschland.