Nach umfangreichen Umbau-, Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten präsentiert sich der Sammlungsflügel des Kunstpalastes seit November 2023 in völlig neuem Licht. Bei der Neupräsentation handelt es sich jedoch nicht um eine Dauerausstellung: bereits jetzt – sechs Monate nach der Wiedereröffnung – wandern rund 150 Ausstellungsstücke zurück ins Depot, während andere Exponate hervorgeholt werden und ihren Platz im Rundgang einnehmen.
„Unsere Sammlung ist lebendig, sie verändert sich. Ihr großer Umfang und ihre Vielseitigkeit ermöglichen es uns, immer wieder neue Akzente zu setzen und mit der Präsentation auf gesellschaftliche Entwicklungen zu reagieren“, erläutert Generaldirektor Felix Krämer. „Es ist unsere Aufgabe, ins Depot abzutauchen und mit neuen Schätzen an die Oberfläche zu kommen. Die Sammlung soll eine Ausstellung sein, in die man gerne zurückkehrt und in der man immer wieder überrascht wird.“
Neu ist bereits die Kuppelprojektion in der Eingangshalle. Ab sofort zeigt der Digital Art Dome die Videoarbeit Ein veraltetes Gamut bei Zenith der Künstlerin Rosa Menkman. Im Spot-On-Raum erwartet die Besucher*innen die Präsentation Hairytales, eine Kabinettausstellung, die die weibliche Körperbehaarung in Malerei, Fotografie, Grafik und Design aus der Zeit vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart thematisiert. Hinzugekommen sind im Rundgang zahlreiche großformatige Arbeiten – unter anderem von Andreas Achenbach, Arthur Kampf, Klaus Rinke und Shirin Neshat, Shusaku Arakawa und Ellsworth Kelly – sowie eine Reiterstatue Mario Marinis. Neuerwerbungen von Heinz Josef Klaaßen, Amalie Bensinger oder Anton Henning sind hier nun ebenfalls zu sehen.
Titel der Sammlungspräsentation, in der Gemälde, Grafiken und Fotografien auf Design und Kunsthandwerk treffen, ist ab sofort Alles Kunst?! Von Aldi bis Rubens. Ein breiter Kunstbegriff erlaubt in der Schausammlung überraschende Perspektivwechsel. Die Präsentation befragt historische und zeitgenössische Kunst nach ihrer Relevanz, stellt Verbindungen zu aktuellen Themen her und demonstriert Gemeinsamkeiten von auf den ersten Blick sehr verschiedenen Werken, die zeitgleich entstanden sind – frei von stilgeschichtlichen Kategorisierungen und unabhängig von ihrer Herkunft.
Der chronologische Rundgang durch 49 Räume schlägt einen Bogen von der Kunst des Mittelalters über die Sammlungsschwerpunkte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwartskunst.
Ab November wird auch die Glassammlung des Kunstpalastes wieder zu sehen sein. Das einmalig weite Spektrum der Sammlungsbereiche, die das große Haus am Düsseldorfer Rheinufer beheimatet, ist dann wieder vollständig.