Was bedeutet es, verloren zu gehen? Welche kulturellen Praktiken stiften Orientierung, Verbindung und Identität? Und inwiefern birgt der Verlust dessen jeweils auch das Potential für einen Neubeginn und andere, nicht vorhersehbare Zusammenschlüsse? Die Ausstellung von Mooni Perry (*1990 Seoul, KR) begreift sich als Reflektion dieser Fragen rund um Zugehörigkeit, Diaspora und Gemeinschaft und all den individuell-biografischen Zwischenräumen, die eine kulturhistorische Erzählung nicht abzubilden vermag.

In der eigens für die Ausstellung produzierten 5-Kanal-Videoinstallation verwebt Perry Recherchen zu ostasiatischen Kosmologien mit fiktiven Erzählsträngen sowie Erfahrungen und Begegnungen einer mehrmonatigen Reise in Taiwain, China und Deutschland, bei der sie im Dialog mit zahlreichen Menschen der Idee des In Yeon (koreanisch: 인연因緣) nachspürt, das die zwischenmenschlichen Beziehungen während eines Lebens meint.

„Missings“ ist die erste institutionelle Einzelausstellung der Künstlerin in Deutschland, zu der auch ihre erste Monografie bei Common Imprint und mediabus erscheint. 

Mooni Perry ist Absolventin des BPA// Berlin program for artists, Berlin und hat einen Bachelor of Fine Arts im Fach Malerei von der Hongik University, Seoul, KR. Im Anschluss folgte ein Studium der Malerei am Royal College of Art, London, GB, das sie mit einem Master of Arts abschloss. Mooni Perry lebt in Berlin und Seoul. Sie realisierte internationale Einzelausstellungen, u.a. im Kumho Museum of Art, Seoul (2022) Bureaucracy Studies, Lausanne (2020) und Gruppenausstellungen u.a. im Museum of Contemporary Art Busan, Busan (2022); Arko Art Center, Seoul (2022); Kai Art Center, Tallinn (2022); KW Institute for Contemporary Art, Berlin (2021) Sie ist Ars viva Preisträgerin (Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI) (2021) sowie Mitbegründerin des Asian Feminist Studio of Art and Research (AFSAR).

Mooni Perry, „Missing“, 2024, Videostill
12.10.2024 - 02.02.2025

Mooni Perry „Missings: From Baikal to Heaven Lake, from Manchuria to Kailong Temple“

Westfälischer Kunstverein

Rothenburg 30
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